Opposition kritisiert Gesetz zur neuen Uni Nürnberg
18.11.2020, 16:53 Uhr"Alternativen: Keine", steht im Gesetzentwurf. So sicher ist sich die Bayerische Staatsregierung, dass die Technische Universität Nürnberg (TUN) nötig ist. Und zwar schnell. Zum 1. Januar soll das Errichtungsgesetz in Kraft treten. Bereits in vier Wochen will das Wissenschaftsministerium durch Rechtsverordnungen alles dafür nötige in die Wege leiten dürfen.
Mega-Projekt: Nürnbergs neue Uni startet deutlich früher
Die Zeit drängt. Deshalb wünscht sich die Regierung ein beschleunigtes Verfahren im Landtag. Die Opposition ist dagegen. "Die Entschlossenheit, mit der Markus Söder sein Prestigeprojekt in Nürnberg vorantreibt, ist beeindruckend", sagt der mittelfränkische FDP-Landtagsabgeordnete Matthias Fischbach. "Für mich bleibt es dennoch unverständlich, warum man dieses Projekt nicht unter dem Dach der bereits international renommierten Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) umsetzt."
1,2 Milliarden Euro sollen bis zum Jahr 2025 in den Aufbau der neuen Uni fließen. Geld, dass dann an anderen Stellen womöglich fehlt. "Auch wenn die neue TU in Söders Augen so schön funkelt, dürfen die vorhandenen Wissenschaftsperlen nicht in der Versenkung verschwinden", sagt Fischbach. "Wir werden die Staatsregierung daher nicht aus der Verantwortung entlassen, sich endlich auch mit der gleichen Entschlossenheit für die restliche Hochschullandschaft in Mittelfranken und Bayern einzusetzen."
Marode Gebäude an den Hochschulen
Der wissenschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion und ehemalige bayerische Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch ergänzt: "An nahezu allen bayerischen Hochschulen und Universitäten besteht aufgrund maroder Gebäude ein enormer Investitions- und Renovierungstau."