"Panne" bei Corona-Tests? BRK weist Vorwürfe zurück

Christian Urban

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12.8.2020, 21:50 Uhr
Die Testpflicht für Reiserückkehrer stellt einen enormen logistischen Aufwand dar.

© Stefan Hippel Die Testpflicht für Reiserückkehrer stellt einen enormen logistischen Aufwand dar.

"Bei uns stehen die Telefone nicht mehr still. Die Ehrenamtlichen sind wirklich sauer", erklärt Sohrab Taheri-Sohi, Pressesprecher des BRK gegenüber nordbayern.de. "Wir sind hier für den Freistaat eingesprungen, stecken den ganzen Tag in Vollschutz-Anzügen und schwitzen - und das ist nun der Dank. Das ist ein absolutes Unding."

Ursache für den Unmut sind Aussagen von Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml und dem Präsidenten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Andreas Zapf. Zapf hatte am Mittwochnachmittag die enormen Verzögerungen in den Abläufen dadurch erklärt, dass in der ersten Phase die Testzentren an den drei bayerischen Autobahnen A3, A93 und A8 von Ehrenamtlichen besetzt gewesen seien, welche nicht über die erforderliche EDV verfügten und die Daten daher "händisch" hätten eingeben müssen. Ministerin Huml sprach in diesem Zusammenhang von einer "Überbrückungsproblematik".

Andeutungen oder Vorwürfe, das BRK sei also letztlich schuld an der Tatsache, dass etwa 44.000 Coronatest-Befunde - darunter rund 900 positive - noch nicht an die Getesteten übermittelt wurden, weist die Organisation in einer am Mittwochabend verschickten Pressemitteilung allerdings mit Nachdruck von sich.

Man habe mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern innerhalb eines Tages fünf Teststationen aus dem Boden gestampft und sich dabei strikt an die Vorgaben des LGL gehalten - und da das Amt nicht in der Lage gewesen sei, eine entsprechende Software zur Verfügung zu stellen, mussten die Reisenden händisch mit Formularen erfasst werden. Diese Formulare seien vom LGL zur Verfügung gestellt worden, schreibt das BRK und zeigt sich enttäuscht: "Wir bedauern, dass hierdurch der äußerst kurzfristige und schweißtreibende Einsatz der Ehrenamtlichen aller bayerischen Hilfsorganisationen in ein negatives Licht gerückt wird."

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