Pannen bei Gräfenbergbahn: Petition geht an den Bund
9.10.2019, 14:36 UhrEine Panne reihte sich an die andere. Vor einem Jahr schaltete sich deshalb auch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) ein, die für die Planung, Ausschreibung, Bestellung und Finanzierung des Schienenpersonen-Nahverkehrs im Freistaat zuständig ist.
Die häufigen Zugausfälle seien "nicht akzeptabel". Die für die Infrastruktur zuständige DB Netz AG müsse alles unternehmen, um "Schäden schnellstmöglich zu beheben und den Betrieb auf der Strecke der Gräfenbergbahn zu gewährleisten", erklärte die BEG damals.
Verkehrsausschuss befasste sich mit Thema
Seither wurde zwar viel investiert. Ein Fünf-Punkte-Plan der Bahn sieht bis 2020 unter anderem Gleiserneuerungen für insgesamt zehn Millionen Euro vor, um den Betrieb zuverlässiger zu machen. In einer Petition an die bayerische Staatsregierung fordern aber dennoch knapp 5700 Betroffene seit Monaten eine Generalsanierung und die Elektrifizierung der Bahnlinie zwischen Nürnberg und Gräfenberg sowie die Einrichtung eines Halbstundentakts.
Der Verkehrsausschuss des Landtags hat sich nun mit der Eingabe befasst und die Ziele laut Berichterstatter Josef Schmid (CSU) grundsätzlich unterstützt. Die Zuständigkeit liege aber beim Bund, der laut Grundgesetz für Ersatz, Aus- und Neubau der Schieneninfrastruktur zuständig ist. Matthias Striebich als Initiator der Petition regt trotzdem weiterhin den Einsatz von Landesmitteln für die Sanierung an. Ein Vorbild dafür steht mit dem Ausbau der Schönbuchbahn Böblingen–Dettenhausen, die derzeit auch mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg modernisiert wird, in der Petition.
In Sachen Gräfenbergbahn gab es zu einer Landesbeteiligung bereits Ende 2017 Gespräche zwischen DB und Freistaat, damals allerdings ohne konkretes Ergebnis. Die DB sieht in der Gräfenbergbahn ein Paradebeispiel für ein Reaktivierungsprojekt. 1987 lief ein Verfahren für die Streckenstilllegung an, gegen das sich aber unter anderem eine Bürgerinitiative erfolgreich wehrte.
Fehler der Vergangenheit
Umgerechnet 28 Millionen Euro standen schließlich für den Ausbau zur Verfügung. Das reichte am Ende aber nicht aus, um den feuchten Untergrund der zum Teil aus dem Jahr 1886 stammenden Trasse dauerhaft zu stabilisieren.
Auch für eine Elektrifizierung der Strecke, die damals in den Plänen vorgesehen war, fehlte das Geld. Ebenso wie für eine ordentliche Stellwerkstechnik, die Beseitigung von Bahnübergängen oder die Begradigung einzelner Abschnitte. Die Reisenden erwartet jetzt erst einmal die nächste Streckensperrung. Vom 25. bis zum 30. Oktober werden alte Brücken rückgebaut und erneut am Oberbau gearbeitet.
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Uns geht es nicht darum, den Zug der Zeit ins negative Licht zu rücken, sondern zu dokumentieren, wie das Leben in und mit der Bahn aktuell funktioniert. Was ist gut, was läuft verkehrt? Die Ergebnisse fassen wir zusammen und liefern Hintergrundberichte.
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