Pauli will im September über Kandidatur auf Sylt entscheiden
20.8.2014, 07:50 UhrDie ehemalige Fürther Landrätin Gabriele Pauli will im September eine endgültige Entscheidung über eine Kandidatur als Bürgermeisterin der Gemeinde Sylt treffen.
"Ich entscheide mich in Kürze, aber heute wird es noch keine Aussage dazu geben", sagte Pauli der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag vor einer Buchlesung auf Sylt. Pauli war im Zusammenhang mit dem Sturz des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU) bundesweit bekanntgeworden.
"Mir würd's Freude machen"
"Ich werde noch Gespräche führen, Informationen sammeln. Es muss passen, zu Sylt passen. Mir würd's Freude machen", sagte die 57-Jährige. Im Falle einer Kandidatur sieht sie Themen wie Überalterung und die klinische Versorgung als wichtig an. "Wenn Familien keine Zukunft haben, hat Sylt auch keine Zukunft", erklärte Pauli.
In der Gemeinde Sylt wird am 14. Dezember ein neuer Bürgermeister gewählt. Grundsätzlich steht die frühere CSU-Rebellin einer möglichen Zukunft auf der Nordseeinsel positiv gegenüber: "Ich kann mir vorstellen, auf Sylt zu leben, zu wohnen, zu arbeiten." Nach 18 Jahren als Landrätin, danach als Mitglied des bayerischen Landtags, stelle sich nun die Frage, ob sie in der Politik bleibe. "Beschäftigung gibt's genug. Ich habe etliche Angebote aus der freien Wirtschaft und Politik erhalten. Dass ich mich ganz zurückziehe, entspricht mir nicht", sagte Pauli.
Die Unbefangenheit einer Ortsfremden
Seit dem Frühjahr war sie mehrfach zu Gesprächen auf der Insel. Die seien "immer nur nett" gewesen. "Selbst bei den Parteien gab es kein Gespräch, das nicht sehr positiv gewesen wäre." Den im Vorfeld geäußerten Vorwurf, eine Ortsfremde sei nicht geeignet als Bürgermeisterin, lässt Pauli nicht gelten. Sie habe von Syltern gehört, dass es zwar schön wäre, Einheimische als Kandidaten zu haben, dass aber auch die Unbefangenheit einer Ortsfremden geschätzt werde.
Außerdem hat Pauli selbst als Ortsfremde in Bayern Karriere gemacht. "Das passte damals nichts ins Klischee, ich war mit gerade 30 Jahren noch sehr jung, hatte ein kleine Tochter und ich spreche ein unfränkisches Deutsch" – dennoch wurde sie, aus der Moselgegend stammend, als Landrätin von Fürth gewählt. "Es kommt darauf an, dass man sich mit den Menschen gefühlsmäßig in Verbindung bringen kann." Langeweile im Falle einer Rückkehr in die Kommunalpolitik fürchtet die 57-Jährige angesichts neuer Themen wie etwa Küstenschutz nicht. "Da wiederholt sich nichts. Das ist es, was mich reizt."
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen