13-Jähriger ist Pegnitzer Sportler des Jahres

17.7.2017, 19:43 Uhr
13-Jähriger ist Pegnitzer Sportler des Jahres

© Ralf Münch

"Lassen Sie in Ihrem Elan nicht nach und motivieren Sie auch Andere zum mitmachen", forderte Bürgermeister Uwe Raab die Geehrten in seiner Festrede auf. Seiner Meinung nach steht die Stadt in Sachen Sport hervorragend da. "Wir führen mit unseren 33 Sportvereinen ein äußerst lebendiges Sportleben", sagte Raab. Daher könne man neben der Schulstadt auch ohne falsche Bescheidenheit von der Sportstadt Pegnitz sprechen.

Sportlerin des Jahres

Doris Pachl ist seit 1996 Mitglied in der Abteilung Kegeln beim ASV Pegnitz und gründete damals die Frauen-Mannschaft mit. 2016 qualifizierte sie sich für die Bezirksmeisterschaften und belegte im Vorlauf mit 522 Kegeln den zweiten Platz, im Endlauf gelang ihr mit 527 Kegeln der Tagesbestwert — machte zusammen 1049 Kegel und den Titel der Oberfränkischen Meisterin im Wettbewerb der Seniorinnen. Nach vielen Jahren stellt damit die Abteilung Kegeln des ASV mal wieder einen Bezirksmeister. Durch diesen Erfolg qualifizierte sich Pachl für die Bayerische Meisterschaft in Moosburg, dort verpasste sie die Endrunde äußerst knapp. Daran denkt sie am Festabend aber nicht, stattdessen weiß sie schon, wo sie ihre Glastrophäe hinstellen wird: "Sie bekommt einen Platz im Wohnzimmer."

Sportler des Jahres

Philip Baumann ist erst 13 Jahre alt, aber schon deutscher Meister. Der Nemschenreuther trainiert seit fast drei Jahren in den Ferien und an einigen Wochenenden, beim Besuch der Großeltern, im Verein "Harzschützenkorporation Salzkoth-Ascania 1547 Aschersleben" in der Sektion Bogensport. Er startet für das Bundesland Sachsen-Anhalt. Während dieser Zeit hat Philip Baumann sein großes Talent als Schütze schon bewiesen. Im Jahr 2016 nahm er an mehreren Landesmeisterschaften teil und zielte dabei so gut, dass er in verschiedenen Disziplinen in seiner Altersklasse auf Bundesebene starten durfte. So wurde er Deutscher Meister in der Disziplin "3D", außerdem erreichte er jeweils den zweiten Platz in den Disziplinen "Feld" und "Wald". Als er gerade die Trophäe von Bürgermeister Raab bekommen hat, richtet er den Blick schon nach vorne, ganz der Sportler eben: "In zwei Wochen findet die Europameisterschaft statt. Dort will ich mich für die Weltmeisterschaft qualifizieren."

Mannschaft des Jahres

Die erste Damenmannschaft des FC Pegnitz ist die regionale Nummer eins im Frauenfußball. 2016 feierte das Team um Trainer Michael Bauerschmitt seinen bis dato größten Erfolg: Als Meister der Landesliga Nord stiegen die Pegnitzerinnen in die Bayernliga auf, sie holten 51 von 66 möglichen Punkten. Dabei handelte es sich um einen Start-Ziel-Sieg: Der FC stand vom ersten bis zum letzten Spieltag ununterbrochen an der Spitze der Tabelle. Darüber hinaus glänzten die Damen beim Budenzauber. Erst wurden sie Hallenmeister des Spielkreises Erlangen/Pegnitzgrund, dann Meister des Bezirks Mittelfranken. Dieser Titel berechtigte zur Teilnahme bei der Bayerischen Meisterschaft. Dort wurden die Pegnitzerinnen Dritter. Außerdem gewannen sie die privaten Hallenturniere des SV 08 Auerbach und des SV Saaldorf. Die Auszeichnung ist für Trainer Bauerschmitt "eine große Ehre. Sie ist Ausdruck davon, dass wir Großes erreicht haben."

Funktionär des Jahres

Hans Böhmer hat sich vor fast 50 Jahren dem Ehrenamt im Verein verschrieben. 1968 wurde er Mitglied bei der Königlich privilegierten Schützengesellschaft Pegnitz. Böhmer war Sportleiter Luftpistole (18 Jahre), 2. Schützenmeister (vier), 1. Schützenmeister (zehn) und für zwölf Jahre stellvertretender Gauschützenmeister des Gaus Pegnitzgrund. In seiner Zeit an der Spitze der Pegnitzer Schützen wurde außerdem das Bogenschießen eingeführt. Darüber hinaus ist er seit 14 Jahren Böllerreferent im Gau Pegnitzgrund. Zusammengefasst: Wann immer die Schützen ihn brauchen, ist Böller mit Taten und Ideen zur Stelle.

Ehrenpreis 2016

Regina Schrembs wurde mit gerade einmal 20 Jahren zur 1. Schützenmeisterin des Schützenvereins Horlach gewählt. Sie war damit zugleich die erste Frau überhaupt, die im Schützengau Pegnitzgrund einem Schützenverein vorstand. Das Amt übernahm sie 1992, 25 Jahre später ist sie immer noch Vorsitzende — ohne Unterbrechung. Unter ihrer Federführung wurde der Schießstand im Vereinslokal Krieg abgerissen und neu gebaut. 2006/07 baute sich der Verein sein eigenes Schützenhaus, die eingebaute elektronische Schießanlage war damals die modernste im Stadtgebiet. Den Ehrenpreis erhält Schrembs für 25 Jahre engagiertes Wirken zum Wohle des Vereins als 1. Schützenmeisterin und als aktive Schützin.

Die gleiche Auszeichnung geht an Hans Deinzer. Er ist seit 42 Jahren Mitglied beim ASV Pegnitz und gehört zu den tragenden Säulen der Abteilung Handball. Seit 1985 betreute und trainierte er im Nachwuchsbereich die verschiedensten Handballmannschaften des ASV und zuletzt auch die B- und A-Jugend der Spielgemeinschaft mit Auerbach. Aus familiären Gründen nimmt sich Deinzer erstmals eine Auszeit vom Trainerjob. Ob er als aktiver Posten zurückkehren wird, weiß er noch nicht. Momentan sieht er sich als Arbeiter "hinter den Kulissen". Den Ehrenpreis empfindet er als Würdigung der Sparte: "Ich bin sehr überrascht. Es ist schön, dass der ASV-Handball von der Stadt wertschätzt wird."

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