18 Bürgermeister ziehen an einem Strang

PEGNITZ - Seit zehn Jahren gibt es das Wirtschaftsband A9-Fränkische Schweiz – eine Arbeitsgemeinschaft von 18 Kommunen. Jetzt hat es sich eine Rechtsform gegeben und einen Verein gegründet. „Wir sind als Arbeitsgemeinschaft an unsere Grenzen gekommen“, begründet der Pegnitzer Bürgermeister Uwe Raab, Vorsitzender des Vereins, den Schritt.

Der Verein könne nun als eigener Arbeitgeber auftreten, Beratungen und Werkverträge in Auftrag geben. Dies musste sonst jede Kommune für sich machen. Ansonsten wird sich wenig ändern, auch die Hauptprotagonisten sind die selben. So wurden die Bürgermeister aus Pottenstein und Igensdorf, Stefan Frühbeißer und Wolfgang Rast, zu Raabs Stellvertretern gewählt. Inhaltlich soll das weiterverfolgt werden, was sich schon die Arbeitsgemeinschaft auf die Fahnen geschrieben hatte, nämlich auf interkommunaler Ebene zusammenzuarbeiten: In erster Linie ist das die Weiterentwicklung auf wirtschaftlicher und touristischer Ebene, die Juniorenakademie, die jetzt um eine Ausbildungsakademie erweitert wird, die Angebote an die Aktiven der Wirtschaft, die übergreifendes Interesse haben und dieses alleine nicht leisten können. Zu den Kernaufgaben gehört es, der demografischen Entwicklung Rechnung zu tragen, gerade den Älteren eine längere Eigenständigkeit zu ermöglichen.

Aber auch das Leerstandsmanagement und der Gewerbeflächenpool gehören zum Aufgabenfeld. Eine Wertigkeit der einzelnen Punkte gebe es nicht. Jede Kommune habe andere Schwerpunkte und Ansprüche. In den Gewerbeflächenpool sei durch die Kommunalwahl eine gewisse Stagnation eingetreten, jede Gemeinde habe sich erst mal neu finden müssen. Wichtig sei es, für Projekte Detailräume zusammenzustellen und auch bei der Dorferneuerung ein höheres Förderpotenzial zu erreichen. Ein Projekt, das alle 18 Kommunen betreffe, sei das Kernwegenetz. Dabei geht es um eine Modernisierung landwirtschaftlicher Wege und deren touristische Nutzung.

„Die Vereinsgründung war wichtig, damit wir nicht mehr nur über eine Gemeinde agieren“, sagt Frühbeißer. Es werde ein Raum mit verschiedenen Projekten und Teilnehmern zusammengefasst und abgestimmt. So könne strategisch gearbeitet werden.

Rast sieht großes Potenzial in dem Zusammenschluss über Landkreisgrenzen hinweg. „Die Verflechtungen sind bereichernd und öffnen neuen Raum. Grenzen werden aufgerissen“, sagt er. Es gebe kein Kirchturmdenken mehr, 18 Bürgermeister müssten an einem Strang ziehen.