750. Geburtstag von Plech: Ein Fest für alle

7.8.2016, 20:52 Uhr
750. Geburtstag von Plech: Ein Fest für alle

© Michael Müller

„Wenn ich steig as Bergla nauf“ — dieses Lied, dargebracht von den Waischenfelder Burgmadla, traf auf viele Besucher zu, die am Wochenende in Plech waren.

Die Marktgemeinde feierte 750 Jahre erste urkundliche Erwähnung. Und zwar auf dem Hausberg, dem Gottvaterberg, der seit mindestens 1832 als Festplatz verwendet wird. „Also laut unserem Heimatforscher Heinz Stark“, sagte die Vorsitzende des Heimatvereins, Anja Heisinger, bei ihrer lockeren Begrüßung. Dabei spielte sie auf die 875-Jahrfeier an, die Plech 1994 unrechtmäßig gefeiert hat. Denn der urkundliche Eintrag wurde früher falsch interpretiert.

Der Verein engagiere sich seit 65 Jahren dafür, „dass Plech so schön ist und bleibt“, sagte die Vorsitzende, die mit ihrer Helfermannschaft — allen voran ihr Stellvertreter Helmut Herrmann — das Hauptfestwochenende organisiert hat.

Fokus auf Volksmusik

Durch das Programm führte der Pegnitzer Mundartdichter Walter Tausendpfund, der den Musikgruppen verschiedene Schwerpunkte gesetzt hatte: Kirwa und Fränkische Liebeslieder waren ein Teil davon. Für beste musikalische Unterhaltung im Volskmusikstil sorgten die Waischenfelder Burgmadla, die Singgruppe Obertrubach, die Saischta Bloser und die Veldensteiner Musikanten. Als Gründungsmitglied von 1977 ist Werner Heiß noch immer als Klarinettist aktiv, wie sein früherer Musikkollege Gert Körmaier berichtet.

Beide hatten sich auf der Kirwa in Pfaffenhofen kennengelernt und das Veldensteiner Duo gegründet, das sich im Lauf der Jahre vergrößert hat. Heimvorteil an diesem sonnigen Nachmittag hatte der Männergesangverein Plech, der die Besucher mit de, Lied „Jetzt kommen die lustigen Tage“ begrüßte.

Aus Service wird Attraktion

Doch nicht nur die Musik bekam an diesem Wochenende viel Aufmerksamkeit der Gäste aus Nah und Fern, sondern auch der Mini-Zug, das Kunnerla, und die Auto Rikscha Tuktuk. „Es freit mi nix mehr wie mei Kunnerla“, sagte Landrat Hermann Hübner zu Beginn des Fests. „Denn so habe ich mir den Fußmarsch auf den Berg erspart.“

„Eigentlich sollte das ein Service für die Festbesucher sein, die schlecht zu Fuß sind, aber am Ende war es auch eine Attraktion für die Leute — vor allem die Kinder“, berichtete später der Fahrer Günther Brendel, der nur am Sonntag mehr als 150 Festgäste auf „die Platt‘n“ gebracht hat.

Dort trafen sich viele Leute, die sich schon länger nicht gesehen hatten, wie ihre Begrüßungen zeigten: Herzliche Umarmungen und Küsschen wurden gerne verteilt. Neben Alteingesessenen kamen auch die Zugereisten und die Ehemaligen in die Marktgemeinde. Und auch Volksmusikfans aus der Fränkischen Schweiz genossen die Atmosphäre unter den Bäumen. Deshalb reichten die Sitzgelegenheiten — 60 Biertischgarnituren waren ursprünglich aufgebaut — nicht und die Helfer des Heimatvereins und Bauhofmitarbeiter holten kurzfristig noch zehn weitere.

Positive Bilanz

Insgesamt sind mindestens 600 Gäste auf den historischen Festplatz gekommen, sagt Anja Heisinger zufrieden. „Das Programm, die Stimmung und das Wetter waren bestens“, resümiert sie. Es war eine „gelungene Festveranstaltung“, für die rund 40 Helfer im Einsatz waren. Dazu kommen rund acht Feuerwehrmänner, die sich um die Verkehrsregelung und die Parkplatzeinweisung gekümmert hatten. Bereits am Samstag zum Sommernachtsfest waren etwa 350 Besucher gekommen.

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