Ahorntal: Aufgespießt wurde nur das Ferkel
6.8.2017, 18:55 UhrFür Groß und Klein war dabei wie immer Vieles geboten und für die stilechte musikalische Unterhaltung der vielen tausend Besucher sorgte diesmal die Mittelaltergruppe "Schattenschweif".
Ramona Kriegler und Eva Schöner aus Weiden in der Oberpfalz sitzen vor ihrem Lagerfeuer und brutzeln in einem Kessel klein gehackte Zwiebeln. "Das wird ein Salatdressing", sagt Kriegler, die zum vierten Mal auf Burg Rabenstein mit dabei ist und eine schwedische Wikingerin aus Birka darstellt.
Für sie hat der Mittelaltermarkt auf Rabenstein ein "gutes Klima". Der Platz sei hervorragend auch für Kinder geeignet, da er eingezäunt sei und diese deshalb nicht ausbüchsen können. "Klein aber fein" sei der Markt, meint ihre Freundin Eva Schöner für die dies eine hervorragende Gelegenheit ist, vom Alltag und der Arbeit abzuschalten und auszuspannen. "Zurück zu den Wurzeln eben", so Schöner.
Daneben kampiert Günter Schuster aus Breitenlesau. "Skollfolk" heißt seine Mittelaltergruppe. Auch für den Installateur ist es Entspannung pur. Und das mit sehr leckerem Essen, denn in seinem Topf über dem Feuer schmort ein Lendentopf mit frischen Pilzen. "Hier hast die Ruh’", sagt Schuster, der die Atmosphäre ebenfalls "super" findet. Seit zehn Jahren ist er jedes Jahr zweimal dabei.
Nicht ganz so super finden das Ambiente Steffi und Mike aus Nürnberg, die ihre Nachnamen nicht verraten wollen. Sie sind Besucher und haben sich als Piraten des frühen 18. Jahrhunderts aus der Karibik verkleidet. "Dem Markt fehlt es im allgemeinem am Flair", sagt Mike, der gerade Gulasch isst. Für ihn ist es mit nur einer Musikgruppe zu stupide.
Kürzlich waren beide bei einer ähnlichen Veranstaltung in Herzogenaurach. "Das mitten in der Stadt und aus allen Ecken hat man Musik gehört und die Leute tanzten und klatschten. Hier fehlt diese Partystimmung", so Mike. Die Mittelaltergruppen und das Lager findet er allerdings gut.
Die "Enskaton Sippe", das sind "Wikinger aus dem Allgäu", lagern gleich neben den "Russen aus Weißenohe". Dirk, sein russischer Name lautett "Ivar", ist seit Jahren mit "Rudi dem Wikinger" befreundet. Beide grillen ein Spanferkel über offenem Feuer. Schon früh um 11 Uhr muss damit begonnen werden, damit es abends genießbar ist.
Christina Wolf aus Schrobenhausen ist eine der Färberinnen auf dem Markt. In ihrem Kessel über dem Lagerfeuer kocht keine Suppe, sondern ein Kleid in Essigwasser das ursprünglich weiß war und nun rot werden soll. Den roten Farbstoff dafür gewinnt sie aus der auch bei uns heimischen Krappwurzel. Es bleibt jedoch immer eine Überraschung welchen Rotton das Kleid am Ende des Färbervorgans haben wird. Das reicht von rostbraun bis ganz hellrot und ist zum Beispiel auch vom Kochwasser abhängig. Ist das Wasser kalkhaltiger wird der Stoff dunkler. Auch die Witterung spielt eine Rolle.
Höhepunkte waren auch wieder die Feldschlachten und die Feuershows.
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