Auerbach: Die Fördermaschine wird verlagert

23.4.2017, 13:55 Uhr
Auerbach: Die Fördermaschine wird verlagert

© Hans von Draminski

Bei den Maffeispielen fiel der kontinuierliche Besucherrückgang am meisten auf. Nur der Jazz-Frühschoppen am Sonntag lockt gleichbleibend die Zuhörer. Auch die September-Veranstaltung "Maffei-Spezial" zog 2016 nicht mehr im gleichen Maß wie in den Vorjahren. Nach zwei Versuchen liege aktuell auch das Konzert mit der Gruppe "Seven BR" auf Eis, da beide Veranstaltungen nicht die erhoffte Resonanz gebracht hatten. Trauriger Höhepunkt war das Stück "Passion" am Ostermontag mit knapp 50 zahlenden Zuschauern. Ohne Förderer und Sponsoren müsste der Verein die Kulturarbeit einstellen, erklärte Vorsitzender Michael Grüner.

"Lasst Euch nicht entmutigen"

"Lasst Euch bitte nicht entmutigen", wandte sich Zweiter Bürgermeister Herbert Lehner an die "Maffeianer". Das Bergbaumuseum sei eines der wichtigsten Orte des Auerbacher Kulturgeschehens. Das Besondere an Museumsbetrieb und Veranstaltungen seien der Idealismus und der ausschließlich ehrenamtliche Einsatz. "Dieser sollte mehr honoriert werden", meinte Lehner.

Mit Ausnahme des Besucherandrangs war der Förderverein mit dem Jahr 2016 zufrieden. In einem "irren Tempo" wurden mehrere Maßnahmen realisiert. Für die Großveranstaltung Bergwerksweihnacht wurde weiter in die Sicherheit investiert. Der Adventsmarkt 2017 ist längst ausgebucht. Die Einnahmen daraus stützen den Museumsbetrieb, der im Vorjahr inklusive des Ausbaus der Kulturhalle rund 23 300 Minus machte. Froh war der Verein über 5000 Euro vom Landratsamt für die technische Erneuerung der Halle.

Auf ein sehr arbeitsreiches Jahr blickte zweiter Vorsitzender Matthias Regn zurück. 2016 begann mit einem regelrechten Schwergewicht: Eine 28 Tonnen schwere Fördermaschine wurde zerlegt und aus der Kompressorhalle geschafft. Danach begann der Bau einer Kulturhalle mit neuer Elektro- und Heizungsinstallation und einem neuen Infostand.

Auch die Garderobe für die Bühnengruppen wurde umgestaltet und die Kleinkunstbühne erweitert. In einer gemauerten Grotte ist eine Statue der Heiligen Barbara — eine Spende des Mogo-Teams — ausgestellt. Im Herbst musste die vom Landratsamt in Auftrag gegebene Dachsanierung vorbereitet werden. Ein neues Stuhllager, das in einem bislang ungenutzten Raum realisiert wurde, ist das jüngste Projekt. In 2017 wird die Arbeit nicht ausgehen.

Hütten brauchen Anstrich

Auerbach: Die Fördermaschine wird verlagert

© André De Geare

Die Hütten für die Bergwerksweihnacht werden gereinigt und neu gestrichen. In der Maschinenhalle soll der Strom neu installiert werden. Umgestaltet wird auch die so genannte "Giftküche", in der das Bergmannsfeuer gebraut wird. Durch die Maßnahme werden die Arbeitsabläufe einfacher, so Regn.

Zufrieden ist Museumsbetreuer Jürgen Steibl. 652 Besucher kamen in 2016, die Mehrheit waren Busgruppen oder Vereine. An den Sonntagen – das Museum ist regelmäßig am ersten Sonntag im Monat geöffnet – kamen durchschnittlich 14 Besucher. "Diese Zahl ist leicht ansteigend", so Steibl. Im laufenden Jahr werde es im Bergbaumuseum keine Neugestaltung geben. Der Schwerpunkt liege auf der Instandhaltung und der detaillierten Beschriftung der Exponate.

Einen besonderen Wunsch richtete Jürgen Steibl an alle Auerbacher: Wer Exponate für das Museum zu Hause habe, könne diese "in gute Hände" abgeben. Eines der Wunsch-Exponate sei eine originale Bergmanns-Uniform. Sein Dank galt Fritz Raß und Maria Götzl für die Mitarbeit im Museumsbetrieb.

Über die Finanzen informierte Kassier Roland Achatz. In 2016 gingen über 18 000 Euro an Spenden ein. Sponsoren, Mitglieder und Besucher trugen dazu bei. Bei den Maffeispielen 2016 hatte der Förderverein knapp 7000 Euro mehr Ausgaben als Einnahmen. Auch Theater und Maffei-Spezial schlossen mit einem Minus von rund 3700 Euro. "Für die Kultur bleibt ein Defizit."

Besser laufe die Bergwerksweihnacht, die mit Eintritten, Standgebühren und Erlösen aus der Bewirtung das notwendige Geld erwirtschafte, um das Bergbaumuseum zu erhalten und auszubauen. Eine einwandfreie Buchhaltung bestätigte Revisorin Irmgard Rupprecht. Der Vorstand wurde entlastet.

Eine Bilderschau von Angelika Gradl zeigte im Anschluss an die Berichte visuell, was im vergangenen Jahr auf Maffei geschehen ist. Sie kümmert sich auch um die Pflege der Homepage www.maffeispiele.de und den monatlichen Newsletter.

Der Verein hat aktuell 178 Mitglieder, die Eintritte überwiegen. Neulinge werden besonders unter den Ausstellern der Bergwerksweihnacht gewonnen. Gut angenommen wurde das Maffeigelände im Vorjahr von Betrieben und Vereinen. Auch heuer finden wieder Bergfest und Motorradgottesdienst statt. Auch Anfragen für Hochzeitsfeiern gebe es immer mehr.

Strominstallation wird erneuert

Über die Veranstaltungen und Vorhaben in 2017 sprach Vorsitzender Michael Grüner. Das Lichtkonzept im Museumsbereich und im Freigelände soll ausgebaut werden. Die Strominstallation wird in Teilbereichen komplett erneuert, zusätzliche Steckdosen sind besonders für die Weihnacht dringend nötig. Für die Kulturhalle wurden 200 Stühle und 15 Tische angeschafft. Die Kosten belaufen sich auf fast 16 000 Euro. "Wir ruhen uns nicht auf den Einnahmen aus, sondern investieren weiter in das Museum."

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