Auf der Deponie entsteht nun Solarenergie
31.07.2014, 19:51 Uhr
„Uns ist ein weiterer Schritt gelungen, Ökologie und Ökonomie zu versöhnen. Unser Handeln ist an ökologischen Werten orientiert.“ Mit der neuen Solaranlage auf der alten Deponie zeige die Stadt nicht nur nachhaltiges Wirtschaften. Man orientiere sich auch an Umweltbelangen, sagte Bürgermeister Uwe Raab.
Wenig später drückte er auf den roten Knopf, der Strom konnte fließen. Gerade noch rechtzeitig, denn ab heute, 1. August, wird selbsterzeugter Strom, der für den Eigenbedarf genutzt wird, deutlich weniger bezuschusst.
Stolz ist der Bürgermeister darauf, dass man am Klärwerk nun über eine der innovativsten Anlagen verfügt. Denn Klärwerke gehörten zu den größten Energieverbrauchern, benötigen rund drei Prozent des in der Republik erzeugten Stroms – und das sei ein gewaltiger Kostenfaktor.
„Wir sind mit dieser Anlage hochinnovativ“, fast 100 Prozent des Strombedarfs werden dadurch gedeckt. „Da hinten drehen sich mit Erfolg unsere Windräder“, machte Raab beim Ortstermin gleich noch aufmerksam. Eines bekam man sogar zu Gesicht.
Der Bürgermeister erinnerte dann an die Anfänge der Solaranlage. Die Idee sei vor einem Jahr bei seinem ersten Kreativ-Workshop entstanden. Da habe man über die Folgen der Energiewende mit fast allen wichtigen Arbeitgebern diskutiert.
Damals kam auch die von der KSB gepachtete Hainbronner Deponie ins Gespräch, die Idee wurde verfolgt und nach einem positiven Gutachten des Stadtrats über den Bau entschieden.
Was folgte, war, sagte Raab, ein irrsinniger Arbeitsaufwand in der Verwaltung, vor allem für Alfons Deiml und Stadtkämmerer Wolfgang Hempfling.
Behörden, Planer, die KSB als Pächterin des Grundstücks, die Regierung: Alle mussten eingeschaltet werden, und weil es eilte, gab es auch persönliche Gespräche. Ohne die Kooperationen mit Partnern hätte man das Projekt, das im Mai vom Stadtrat beschlossen wurde, nicht bis 31. Juli fertigstellen können.
Der Strom fließt seit Donnerstag vorerst in einer Notleitung zum Klärwerk, später wird dann die Staatsstraße unterquert. Dennoch: Die Installation im Klärwerk ist bereits erfolgt.
Rund 275.000 Euro wird die Anlage kosten, 148.000 Kilowatt Strom werden pro Jahr erwartet. Mehrerlöse oder Übererträge am Tag werden ins öffentliche Netz eingespeist und nachts zurückgeholt und verwendet. 26 Solarmodul-Tische wurden für diese Technik montiert, sie liegen auf insgesamt 432 Pfosten. Hersteller ist die Solarwatt GmbH aus Dresden.
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