Aufbruchstimmung im Naturparkverein
28.09.2017, 21:35 UhrWie kaum anders zu erwarten, wurde der komplette Vorstand im Amt bestätigt. Vorsitzender bleibt der Forchheimer Landrat Hermann Ulm, Stellvertreter sein Bayreuther Amtskollege Hermann Hübner und Schatzmeister Pottensteins Bürgermeister Stefan Frühbeißer, der in Abwesenheit im Amt bestätigt wurde. Anwesend waren 33 stimmberechtigte Mitglieder.
Die Aufbruchstimmung kommt daher, dass sich die finanzielle Lage des Vereins verbessert hat. So stiegen die Mitgliedsbeiträge um knapp 20 000 Euro auf 97 000 Euro an. Ulm dankte den Landkreisen und Gemeinden, dass sie der Betragserhöhung problemlos zugestimmt hatten. Außerdem vervierfacht sich die Verwaltungskostenpauschale, die der Freistaat als Zuschuss gibt. Heuer von 20 000 Euro auf 60 000 Euro und ab nächstem Jahr auf 80 000 Euro. Diese frohe Botschaft überbrachte Roland Reindl von der Bezirksregierung. Einen Haken hat der deutlich erhöhte Staatszuschuss: Das Umweltministerium wünscht sich, dass vom Naturpark künftig mehr Naturschutzmaßnahmen durchgeführt werden als bisher.
Es sollen nicht nur Wanderwege gerichtet, sondern auch typische Naturschutzmaßnahmen wie Entbuschungen durchgeführt werden. Reindl sieht dies nicht als Problem, weil die reinen Naturschutzmaßnahmen bisher von den Landschaftspflegeverbänden geleistet wurden. Neu ist auch die Forderung des Ministeriums für einen jährlichen Abschlussbericht. Eine Koordinierungsstelle für alle bayerischen Naturparks soll im oberbayerischen Eichstätt entstehen. Hübner hält den Staatszuschuss für "überlebenswichtig". Der Bezirk Oberfranken stellt in Zukunft jährlich 100 000 Euro für Naturparkmaßnahmen bereit. Auf den Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst entfallen 21 700 Euro.
417 000 Euro Budget
Letztes Jahr lag der Gesamthaushalt des Vereins bei rund 342 000 Euro, heuer soll er auf rund 417 000 Euro anwachsen. Der Haushaltsplan fand einstimmige Zustimmung. Bereits 2016 lag das Fördervolumen für Naturparkmaßnahmen bei über 200 000 Euro. An den Naturpark-Förderprojekten beteiligten sich 2016 insgesamt 21 Gemeinden aus sechs Landkreisen mit 32 Maßnahmen, von denen schon 18 abgeschlossen wurden. Für 2017/2018 kündigte Geschäftsführer Wolfgang Geißner Maßnahmen in 17 Gemeinden und im Landkreis Forchheim zur Biotoppflege, Besucherlenkung, der Errichtung von Erlebnispfaden und zur Instandsetzung, die Ausstattung und Neubeschilderung von Wanderwegen an.
Als "Vorzeigeprojekte" nannte Geißner die Neubeschilderung der Wanderwege im Ahorntal und in Ebermannstadt, die Erneuerung der Besucherleiteinrichtungen im Naturdenkmal "Lillachtal" in Weißenohe und die Instandsetzung des Kulturerlebniswegs am Wasserfall bei der Sankt-Moritz-Kapelle in Leutenbach.
Um den Arbeitstrupp erhalten zu können, denkt Geißner über neue Einsatz- und Finanzierungsmöglichkeiten nach. Für den Unterhalt und die Kontrolle von Naturparkeinrichtungen oder die Betreuung von Radwanderwegen. "Das würde viel Papier und lange Wartezeiten ersparen", so Geißner. Ein neues Faltblatt informiert über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des dreiköpfigen Arbeitstrupps.
Christian Meyer vom Deutschen Alpenverein (DAV) kündigte an, dass es 2018 auch zum Thema "Klettern und Naturschutz" eine neue Broschüre gibt. Matthias Helldörfer stellte die neue Homepage vor, die bald online geht. Zur 50-Jahrfeier des Naturparks 2018 soll der Internetauftritt mobilfunkfähig sein. 5600 Euro kostet die Überarbeitung des neuen Internetauftritts auf Basis der Webseite der Tourismuszentrale. Zum Jubiläumsjahr kündigte Geißner eine "Jubiläums-Erlebniskarte" ebenso an wie die Neuauflage des Imagefaltblatts "Willkommen im Naturpark". Nach acht Jahren Tätigkeit als Naturparkberater verabschiedete Vorsitzender Hermann Ulm Dirk Lüder und hieß dessen Nachfolger Matthias Huttner willkommen.
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