Bernd Händel zu Gast auf Maffei in Auerbach

16.9.2018, 16:43 Uhr
Bernd Händel  zu Gast auf Maffei in Auerbach

© Brigitte Grüner

Mit Sätzen wie "Danke für den schönen Abend" und "hat Spaß gemacht" verabschiedeten sich die Besucher aus der Maffei-Kulturhalle. Bernd Händel nahm persönlich am Ausgang Platz, sagte Ade und signierte auf Wunsch Autogrammkarten und sein Buch "Faschingskind". Dass ihm der Auftritt in der Kulturhalle des Bergbaumuseums Maffeischächte vor einem gut gelaunten Publikum auch selbst Spaß gemacht hatte, nimmt man dem Kabarettisten gerne ab. So lässt er sich nach dem offiziellen Ende des Programms noch auf Zugaben ein und charakterisiert auf Zuruf Männer wie Frauen mit einem bestimmten Sternzeichen. "Die Waage war super getroffen", lacht eine Auerbacherin später.

Rund 120 Besucher erlebten einen vergnüglichen Abend, der vor allem im ersten Teil von der schier unglaublichen Wandlungsfähigkeit der Stimme von Bernd Händel lebte. Als er beispielsweise "Ottis Schlachthof" moderiert, gibt er mal als Gastgeber Ottfried Fischer, dann Harald Schmidt, Michael Mittermeier oder Gerhard Polt. Dem Publikum macht es hörbar Spaß, mit Zwischenapplaus und Lachsalven wurde nicht gespart.

Wo Strauß ein Roter wird

Faszinierend war auch der Teil, in dem Händel Politiker aus mehreren Jahrzehnten bayerischer und deutscher Geschichte parodierte. Franz Josef Strauß, Edmund Stoiber, Günther Beckstein, Gerhard Schröder, Helmut Kohl und Co. hätten vermutlich nicht so herzhaft gelacht wie die Besucher auf Maffei. Strauß soll angeblich kurz vor seinem Tod in die SPD eingetreten sein, sagte Händel. "Wenn schon einer stirbt, dann wenigstens ein Roter", sei seine Devise gewesen.

Ein weiteres Highlight war eine vermeintliche Live-Schaltung ins Nürnberger Max-Morlock-Stadion, akustisch untermalt vom Publikum, das 45 000 Fans auf den Rängen darstellen sollte. Die Interviews mit Franz Beckenbauer und Joachim Löw brachten nicht nur fußballerisches Hintergrundwissen, sondern auch die Erkenntnis, dass Beckenbauer keine Fremdwörter versteht. Sagt Händel-Löw: "Ach, Franz, ich bin etwas in der Bredouille." Darauf Händel-Beckenbauer: "Wie schön, Du bist in Frankreich. Da wäre ich auch gerne."

Dass Händel nicht nur mit spitzer Zunge in verschiedensten Stimmlagen sprechen kann, sondern auch musikalisch ist, bewies der 61-Jährige mehrfach an Mikrofon und Gitarre. Stimmung machte ein musikalischer Gang durch die Abteilungen eines Kaufhauses: "Einmal um die ganze Welt" (Karel Gott) stand da für die Reiseabteilung, "Du kannst nicht immer 17 sein" (Chris Roberts) für die Kosmetik- und "Über sieben Brücken musst Du geh’n" (Peter Maffay) für die Teppichabteilung – natürlich jeweils mit einem abgewandelten Text.

Dass Helene Fischers "Atemlos" vor einigen Jahren als "Hit des Jahres" ausgezeichnet und bis heute oft bei Partys gegrölt wird, macht sich Händel geschickt zu nutze: Seine Version "Arbeitslos durch die Nacht" sorgt für Mitklatschen und Stimmung. Unzählige Witze und lustige Statements waren so auf Maffei zu hören.

In seiner Lieblingsrolle

Gerne schlüpft Händel in seine Lieblingsrolle als "Peterlesbou", parlierte als Komiker "Herbert Hisel" über Gott und die Welt und gibt als "Bodyguard Sylvester Capone" Insiderwissen über Politiker und andere VIPs preis. Der Förderverein Maffeispiele hat für sein "Maffei-Spezial" eine gute Wahl getroffen, auch wenn im hinteren Bereich einige Plätze frei waren.

ZDie nächste Kulturveranstaltung ist am 20. Oktober mit dem Theaterabend "Der Faust in der Tasche". Karten gibt es bei Schreibwaren Kleefeldt in Auerbach und unter www.okticket.de im Internet zum Selbstausdrucken.

Keine Kommentare