Betzenstein: Wie steht es um Dorferneuerung?
19.10.2017, 07:55 UhrEs gibt keine konkreten Maßnahmen oder Pläne - weder für den Schmidberg noch für das Scheunenviertel. Aber beide Ecken der Stadt liegen im Dorferneuerungsgebiet und der Vorstandsvorsitzende der Teilnehmergemeinschaft, Thomas Müller vom Amt für ländliche Entwicklung, will die Dorferneuerung zu Ende bringen – wenn die Teilnehmer und die Stadt das wollen.
Eher Zurückhaltung übten die Vorstände und Bürgermeister Claus Meyer hinsichtlich des Scheunenviertels bei einem Ortstermin am Dienstag. Das Problem dort: Die geschotterte Straße muss immer wieder aufgeschottert werden. Oberflächenwasser schwemmt den Schotter in Richtung hinteres Tor, wo der dortige Kanal bei starkem Regenfall verstopft und Schotter bis in die Schlossstraße geschwemmt wird. Müller fragte: "Gibt es Handlungsbedarf? Soll man das Thema beackern?"
Regenwasser in Griff kriegen
Förderfähig im Rahmen der Dorferneuerung wäre auf jeden Fall ein Straßenneubau. Um das Regenwasser in den Griff zu bekommen, komme man vermutlich um einen Kanalbau nicht herum. Dann wird eine eventuelle Maßnahme genauso gehandhabt, wie im Fall Höchstädter Straße. Die Straße wird bezuschusst, der Kanal nicht. Letzteres sei alleinige Aufgabe der Kommune. Und letztendlich greife dann die Straßenausbausatzung, sprich: Eine Handvoll Anlieger müssten die Straßensanierung mit tragen.
Der Stadtrat hatte sich vor Jahren gegen eine Sanierung ausgesprochen, erklärte Meyer: "Ein Eck' zum Sanieren wäre es, aber wollen wir das? Machen wir ein Fass auf oder doktern wir weiter herum?" Die Fragen konnte letztendlich niemand beantworten. Allerdings kam man überein, dass die Stadtverwaltung die Möglichkeit einer Straßensanierung grob durchrechnet und "durchspielt".
Besucher kehren um
Mehr Entschlossenheit für eine Weiterführung von Dorferneuerungsmaßnahmen gibt es für das Areal hinter dem Brauereigasthof Wagner, das durch die Zeiserla-Brandruine noch trostloser geworden ist. Da hinter dem Zeiserla der Weg zum Schmidberg abgesperrt ist, werden Besucher, die auf den Aussichtssturm am Schmidberg wollen, durch eine alte Scheune geschleust, die Teil der alten Stadtmauer und voll mit Gerümpel ist. Es sollen schon mehrere Leute umgekehrt sein, die nachgefragt haben, ob das denn auch der richtige Weg zum Schmidberg sei.
Auch hier gibt es noch keine konkrete Gestaltungsvorschläge. Vor allem wird sich dort im nächsten Jahr eine völlig andere Situation ergeben, wenn die alten Brauereigebäude und die Brandruine, die die Stadt abreißen will (wir berichteten) nicht mehr stehen. "Dann haben wir ganz andere Gestaltungsmöglichkeiten", so Müller. Zudem können Dorferneuerungspläne in den von der Stadt beabsichtigten Bebauungsplan für das Areal mit einfließen. Einstimmig wurde beschlossen, die Straße zum Schmidberg planerisch unter Beachtung der Gebäudeabbrüche anzugehen.
Offen ließ man die Gestaltung des Schmidbergs selbst. Von einer alten Idee, den Schmidberg zum "Spielberg" zu machen, rückt man offenbar ab, nachdem es in der Stadt einen gut betreuten Spielplatz gibt. Ziel ist, einen Ideenwettbewerb für den Schmidberg auszurufen. Die Bevölkerung soll an der Gestaltung des eigentlich touristisch interessanten Schmidbergs ein Wörtchen mitreden können.
Am Sonntag, 22. Oktober, ab 14 Uhr wird der Abschluss der Arbeiten in der Höchstädter Straße und Am Badersberg im Rahmen der Dorferneuerung gefeiert. Die Stadt lädt die Bürger ein zum kleinen Fest am Kindergarten im Zelt mit Musik und Bewirtung. Die Arbeiten sind eigentlich noch nicht ganz abgeschlossen, es sind noch Restarbeiten zu erledigen. Deshalb kann die Höchstädter Straße am Sonntag auch noch nicht für den Verkehr freigegeben werden. Die Aufhebung der Sperrung ist aber in Sicht.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen