Brandkrustenpilz tötet Linden in Kühlenfels

24.3.2017, 17:46 Uhr
Brandkrustenpilz tötet Linden in Kühlenfels

© Thomas Weichert

Brandkrustenpilz tötet Linden in Kühlenfels

© Thomas Weichert

Der Pottensteiner Bauhofleiter Klaus Eckert, selbst Kühlenfelser und mit den beiden Linden aufgewachsen, schlägt ebenfalls Alarm. Für Eckert besteht dringender Handlungsbedarf wegen der Verkehrssicherungspflicht der Ortsstraße, die an der Kirche vorbeiführt und für die die Stadt Pottenstein als Baulastträger verantwortlich ist.

Eckert tut es in der Seele weh, dass die beiden Linden gefällt werden müssen. "Doch daran führt kein Weg vorbei", sagt er beim Ortstermin mit Pfarrer Thomas Thielscher, Kirchenpflegerin Hildegunde Redel und Hans Hofmann von der Kühlenfelser Kirchenverwaltung. Dass die Linden weg müssen, könnte einen Aufschrei geben. Nicht nur im Dorf, sondern überall in der Gemeinde, meint Pfarrer Thielscher.

Er betont, dass man Frieden im Dorf haben wolle. Ganz so einfach ist es aber gar nicht, die riesigen Linden in dieser Engstelle einfach umzusägen. "Da müssen Experten ran, die die Bäume von oben Stück für Stück abtragen müssen", so Baumexperte Hubert Adam. Er kennt solch schwierige Fälle, weil er stets hinzugezogen wird.

Sanierung des Gotteshauses

Was dem Pfarrer und den Verantwortlichen der Kirchenstiftung jedoch noch mehr Sorgen macht als die beiden Linden, ist die Kirche selbst. Der Sakralbau im Gotik- und Barockstil, der in anderer Form schon im 12. Jahrhundert an dieser Stelle gegenüber des Kühlenfelser Schlosses gestanden haben könnte, muss dringend generalsaniert werden.

Denn die Statik des Dachgebälks, in dem extreme Fäulnis herrscht, ist nicht mehr gewährleistet. Auch hier besteht dringender Handlungsbedarf, ansonsten müsste die Kirche wohl aus Sicherheitsgründen in absehbarer Zeit geschlossen werden.

Ein Gutachten und ein Sanierungskonzept für die Innen- und Außensanierung des Gotteshauses liegt bereits vor. Man geht von geschätzten Gesamtkosten von 400 000 Euro aus. Bereits im Mai will man mit der Kirchensanierung beginnen. Das Erzbistum Bamberg habe seine Unterstützung zugesagt. Da das Gotteshaus unter Denkmalschutz steht, will man versuchen, noch mehr Geldgeber anzufragen.

Unmöglich zu schultern

Den Eigenanteil, den die Kirchenstiftung für die Sanierung selbst aufbringen muss, schätzt Pfarrer Thielscher auf ein Drittel der Gesamtsanierungskosten. Also rund 130 000 Euro. Dies ist für die Kirchenstiftung Kühlenfels bei sehr überschaubaren Rücklagen jedoch unmöglich zu schultern. Deshalb ist man auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen, sind sich alle Beteiligten einig.

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