Büros im Container oder in Pegnitzer Milchhof-Villa?
7.9.2020, 23:59 UhrSollte die Villa nicht geeignet sein, werden Bürocontainer beschafft. Diesen Beschluss fasste der Kreisausschuss mit zwei Gegenstimmen. Wie Fachbereichsleiter Stefan Merkel erläuterte, könnten die Container in der Nähe des Landratsamtes aufgestellt werden. Aus organisatorischer Sicht wäre dies die günstigste Lösung, eine direkte EDV-Anbindung wäre möglich.
Die Kosten für mehrere Bürocontainer bezifferte er auf rund 180 000 Euro. Wenn die Container nach Errichtung des Erweiterungsbaus für das Landratsamtsgebäudes nicht mehr benötigt werden, würden sie an den Zweckverband Staatliche Gesamtschule Hollfeld für die Generalsanierung der Schule verkauft. Die Lieferzeit beträgt sechs bis acht Wochen.
Landrat Florian Wiedemann (Freie Wähler) berichtete von einer neuen Entwicklung in der vergangenen Woche: Demnach sei auch die Direktorenvilla in Prüfung. Dort waren unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Ein sozialer Träger hatte die Räume für fünf Jahre angemietet, der Landkreis gab dem Träger ab dem 1. August für drei Jahre eine Ausfallgarantie von 3500 Euro monatlich. Diese Summe muss nun gezahlt werden.
Die Außenstelle biete die Möglichkeit, künftig entsprechende Beratungen im südlichen Landkreis anzubieten, betonte Wiedemann. Hans Hümmer (Freie Wähler) sprach von einer guten Alternative. Natürlich sei es sinnvoll, Räume, für die Miete gezahlt wird, auch zu nutzen, meinte CSU-Fraktionschef Franc Dierl. Doch man sollte klären, wie die Bausubstanz ist und was reingesteckt werden muss.
Karl Lappe (WG) sprach sich für eine Lösung in Bayreuth aus. Stephan Unglaub (SPD) fragte, was nach drei Jahren geschehe und wie es mit dem Thema Anbau ans Landratsamt ausschaue. Norbert Pietsch (Grüne) sprach sich für eine Immobilie in Bayreuth aus, und brachte das leer stehende Verwaltungsgebäude der Deutschen Post in Wolfsbach ins Gespräch. Am kommenden Mittwoch soll nun eine Besichtigung der Direktorenvilla mit Wiedemann und den Fraktionsvorsitzenden stattfinden.
Die Anmietung von Büroflächen im ehemaligen Gebäude von Popp & Co. in Bad Berneck wurde zwar geprüft, aber als zu teuer angesehen. Um entsprechende Räume dort zu schaffen, seien Umbauten von rund 150.000 Euro notwendig. Ein zweiter Rettungsweg würde 60.000 Euro kosten.
Auch der Einbau von Büros in Klassenräume der Hotelfachschule Pegnitz wurde von den Bauexperten des Landratsamtes als zu aufwändig bezeichnet. Um drei Klassenräume und ein Materiallager umzubauen, wären rund 94 000 Euro notwendig. Sollten die Schülerzahlen wieder steigen, wäre ein Rückbau der Büros für 15 000 Euro notwendig.
Im Landratsamt selbst seien keine Raumreserven mehr vorhanden, berichtete von Stetten. Kommen sollen neue Ärzte, Hygienekontrolleure, Fachkräfte der Sozialmedizin sowie Verwaltungskräfte. Die Stellen sollen vorerst befristet sein, mit dem Ziel einer dauerhaften Beschäftigung. Die Büroräume würden kurzfristig benötigt.
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