Die neue Lust auf die Ice Dogs
25.2.2021, 15:21 UhrHerbst: "Wir sind mit der Trainerarbeit voll und ganz zufrieden. Die Zusammenarbeit lässt auf allen Ebenen keine Wünsche offen. Da war es für uns nur schlüssig, dass wir mit Markus verlängern." Hausner steht für den in Pegnitz eingeschlagenen Weg, auf junge Talente aus der Region Nordbayern zu setzen.
Der Coach rückt sogar noch enger zusammen mit seiner Mannschaft: Er hat sich dazu entschlossen, seinen Wohnsitz von Amberg nach Pegnitz zu verlegen, um hier mit seiner Freundin zusammenzuziehen – der kurze Weg zwischen Wohnung und Stadion kommt als weiterer Pluspunkt dazu.
Hausner will die vergangene Saison nicht als ein "verlorenes Jahr" sehen: "Wir haben den Grundstock für die kommende Runde gelegt. In der Vorbereitung und in den beiden einzigen Punktspielen sind unsere Erwartungen nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen worden. Denn wir hatten ja schon viele Fragezeichen: Würden alle Nachwuchsspieler den Sprung ins Herrenteam schaffen? Wir haben schnell gesehen, dass die Jungs an ihren Aufgaben wachsen und wir uns auf sie verlassen können. Ich sehe uns trotz der schwierigen Umstände auf einem guten Weg."
"Nicht aufregen"
Natürlich sei es bedauerlich, dass der Saisonabbruch so früh passiert sei. Er habe zum Auftakt in Haßfurt mit dortigen Verantwortlichen gesprochen, die wie er diese Befürchtungen gehegt hatten. Aber man solle sich nicht aufregen über Dinge, die man ohnehin nicht beeinflussen könne. Schließlich gehe es allen anderen Vereinen unterhalb der Oberliga auch nicht besser.
Im Gegenteil: Dem EVP spiele es sogar in die Karten, dass viele Nachwuchsspieler wegen des sportlichen Lockdowns sich nicht wie üblich präsentieren können. Höherklassige Klubs wären dann eher vorsichtig bei Verpflichtungen, während die Ice Dogs dank Mundpropaganda inzwischen als gute Adresse für junge Eishockeyspieler gelten.
"Es ist ja klar, dass unsere Spieler, die beispielsweise aus Nürnberg oder Weiden nach Pegnitz gekommen sind, mit ihren alten Kameraden reden und ihnen berichten, wie es bei uns läuft. Dass junge Spieler in der Tat die zugesicherten Einsatzzeiten bekommen und nicht nur leere Versprechungen", so Hausner. Glaubwürdigkeit und Konsequenz zahlten sich da aus – Tugenden, auf die der Realschullehrer (Deutsch, Geografie und IT) an der Bertolt-Brecht-Schule Nürnberg auch in seinem Beruf setzt: "Ehrlichkeit ist ganz wichtig, etwas, das heute nicht mehr oft gelebt und vorgelebt wird. Jungen Leuten wird da viel zu oft etwas vorgemacht."
Nur wenige freie Stellen
Wegen dieser "weichen" Standortfaktoren gebe halt vermehrt Anfragen "von interessanten Spielern, die auch in unser Konzept passen", so Hausner. Aber der EVP habe nur wenige Stellen zu vergeben. Zum einen, weil prinzipiell der gesamte Kader der abgebrochenen Saison seine Bereitschaft zum bleiben bekundet habe, zum anderen, weil er als Trainer bei einem aufgeblähten Kader eben nicht mehr allen Akteuren genügend Eiszeit garantieren könne. "Wir werden daher nur punktuell auf dem Transfermarkt aktiv", betont der 37-Jährige.
Mit den ersten beiden Spielern habe man die Verträge schon fix gemacht, sukzessive würden die anderen folgen. Etwa Juni/Juli will Hausner mit der Saisonvorbereitung beginnen. Bis dahin gibt er seinen Spielern etwas "Input, wie sie sich fit halten können".
Und er ist sich jetzt schon sicher, dass keiner mit einem Bäuchlein zum Auftakttraining erscheint. Schließlich könne er sich – siehe weiter oben – auf diese Jungs verlassen.
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