Dieter Bauernschmitt erhält Ehrennadel mit fünf Sternen
28.12.2018, 22:41 UhrDie Auszeichnung überbrachte ihm die Pottensteiner CSU-Ortsvorsitzende Birgit Haberberger. Bauernschmitt ist bereits Träger der CSU-Ehrenraute. Während des Ehrungstermins blickte der Kirchenbirkiger, der von 1972 bis 1990 zweiter und von 1990 bis 2002 erster Bürgermeister der Stadt Pottenstein war, auf sein bewegtes Leben mit Höhen und Tiefen zurück.
Der Tiefpunkt war für ihn die Abwahl als Bürgermeister im Jahr 2002. Danach war er noch eine Periode als einfacher Stadtrat tätig, bis er sich aus der Kommunalpolitik zurückzog.
Aufgewachsen ist Bauernschmitt als Einzelkind und "Bauernbub", wie er selbst sagt, in Kirchenbirkig. Er erinnert sich an seine glückliche Kindheit auf dem Land, das Spielen im Freien mit seinen Schulfreunden. Durch seine Tante in Bayreuth bekam er dann die große Chance aufs Gymnasium gehen zu können. Eigentlich, so wünschte es sich sein Vater, sollte der Bub Diplomlandwirt werden. Doch es kam anders und Dieter Bauernschmitt studierte in Bamberg Pädagogik. Seine erste Stelle als Volksschullehrer im Jahr 1966 war in Dormitz. Ein Jahr später wechselte er an die Volksschule Gößweinstein, die 1967 noch im ehemaligen Schulgebäude am Steinernen Herrgott untergebracht war. Fünf Jahre war er in Gößweinstein Lehrer, davon zuletzt auch als stellvertretender Schulleiter unter Josef Singer.
1972 musste er sich entscheiden, ob er als Lehrer an die Realschule Pegnitz oder als Seminarleiter zur Regierung von Oberfranken wechseln wollte. Er entschied sich für die Regierung, wo er von 1978 bis 1984 Regierungsschulrat war. "Das war viel trockene Verwaltungsarbeit", erinnert sich Bauernschmitt.
1984 wurde die Stelle als Schulleiter in Pottenstein frei. Bauernschmitt bewarb sich und blieb bis 1990 Rektor der heutigen Graf-Botho-Schule. In jenem Jahr wurde er erstmals als Nachfolger von Hans Körber zum Bürgermeister gewählt. Praktische Erfahrung als Bürgermeister brachte er da schon mit. Zum einen, weil er unter Hans Körber seit der Gebietsreform und der Eingemeindung von Kirchenbirkig nach Pottenstein schon zweiter Bürgermeister war. Vor allem aber auch, weil sein Vater schon viele Jahre zuvor ehrenamtlicher Bürgermeister der früheren Gemeinde Kirchenbirkig gewesen war. Er war nach dem Krieg von den Amerikanern als Bürgermeister eingesetzt worden.
Keine Einigung auf Name
Für seinen Vater Johann erledigte Dieter schon viele Schreibarbeiten. Der Vater strebte 1972 die Gründung einer Großgemeinde Kirchenbirkig mit Regenthal, Waidach und Kühlenfels an. Dies scheiterte aber an der zu geringen Gemeindegröße und dem Gemeindenamen, auf den sich die Kirchenbirkiger, vor allem mit den Regenthalern, nicht einigen konnten. Denn Regenthal hatte damals etwas mehr Einwohner als Kirchenbirkig. Innerhalb weniger Wochen erfolgte dann der Anschluss aller Ortschaften an Pottenstein. Eigentlich sollte damals der frühere Tüchersfelder Bürgermeister Ignaz Willnecker zweiter Bürgermeister von Pottenstein werden. Doch der lehnte ab und so wurde Dieter Bauernschmitt als frisch gewählter Stadtrat Körbers Stellvertreter.
Im Stadtrat und in der Verwaltung herrschte laut Bauernschmitt damals ein gutes Betriebsklima. Das Miteinander im Stadtrat mit gemeinsamen Sitzungen aller Fraktionen sei gut gewesen und es gab auch noch viele Infofahrten. "Da haben wir auch nach den Sitzungen alle gemeinsam noch ein Bier getrunken", so Bauernschmitt.
Einige der Ziele waren der Anschluss an die Juragruppe, die Lösung der Abwasserfrage, die Ausweisung von Baugebieten, die Städtebauförderung und Flurbereinigung. Viel hat sich bei der Tourismusentwicklung getan. Die Sommerrodelbahn wurde während seiner Amtszeit als Bürgermeister angesiedelt, das Felsenbad wurde grundlegend saniert. Das Hallenbad wurde erweitert und saniert.
In seiner Amtszeit wurde auch der Golfplatz in Weidenloh angelegt. Neben seinem Job als Bürgermeister musste auch noch sein Betrieb, die örtliche Gastwirtschaft, erweitert werden. Heute ist er froh, seinen Ruhestand genießen zu können.
Vieles ist seiner Ansicht nach in der Stadt aus seiner Sicht schlecht gelaufen. Vor allem die Innenstadtentwicklung von Pottenstein. Als einen Fehler bezeichnet er es, dass auf dem ehemaligen Klubert-und-Schmidt-Gelände ein Seniorenheim und kein Einkaufsmarkt gebaut wurde. Auch die Auflösung der Volksschule Kirchenbirkig habe kaum Einsparungen gebracht.
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