Dreharbeiten in Pottenstein
28.9.2016, 16:05 UhrHauptdrehtermin für eine Szene für den TV-Spielfilm war am Dienstag in Pottenstein. Dabei ging es darum, dass Heavy Metal-Fans mit skeptischen Dorfbewohnern aufeinanderprallen. Weitere Drehorte sind Berlin und Brandenburg.
Hannes Jaenicke spielt mit
Das Drehbuch schrieb Stefan Kuhlmann nach einer Vorlage von Katie Eyssen. Regie führt Holger Haase. Es produziert Kathrin Geyh für die Amalia Film GmbH aus München. In den Hauptrollen zu sehen sind die Schauspieler Christina Große, Roman Knižka , Hannes Jaenicke und Amelie Herres.
Dass Pottenstein überhaupt als Drehort für den ZDF-Spielfilm ausgewählt wurde, ist Michael von Hohenberg aus Weißenstadt zu verdanken. Er ist der Filmbeauftragte der oberfränkischen Landkreise Hof, Bayreuth, Wunsiedel und Kulmbach. Von Hohenbergs Ziel ist es, Oberfranken als Filmregion zu fördern. „Ich wurde gefragt, ob ich ein interessantes, eher bayerisch angehauchtes Dorf habe“, so von Hohenberg.
„Herzlich aufgenommen“
So ging man auf die Suche. Unter anderem in Bad Berneck und Bischofsgrün. Am Ende entschied sich die Produktionsfirma zusammen mit dem ZDF eben für Pottenstein als Drehort. „In Pottenstein sind wir sehr herzlich aufgenommen worden und die Leute sind interessiert und neugierig“, sagt Finn Fuchs, Produktionsleiter der Amalia Film GmbH. Es sei auch schnell klar gewesen, „dass wir für diese Szene in Richtung Bayern müssen“, so Fuchs. Und da ist eben Pottenstein von Berlin aus schneller erreichbar als Oberbayern.
Tontechniker Andreas Otto aus Berlin macht gerade Pause mit Daniel Krause aus Tornau bei Wittenberg. Krause ist für die Bedienung der Drehbühne zuständig. Das Hauptdrehteam besteht aus etwa 40 Leuten, die aus ganz Deutschland nach Pottenstein gekommen sind.
Zum Bierwandern da
Vor etwa 20 Jahren war Andreas Otto schon einmal im Felsenstädtchen. Zum Bierwandern. Auch die Statisten, Metal-Fans sowie die gegen das Metal-Festival protestierenden Dorfbewohner, kommen aus der ganzen Republik. Sie hatten ein Casting in Thurnau mitgemacht und wurden engagiert.
Zum Beispiel die 25-jährige Industriekauffrau Alina Heumos aus Lauingen bei Günzburg. Sie ist Metal-Fan und fährt selbst die schwersten Traktoren. „Pottenstein ist total süß, sehr idyllisch. Man taucht hier in eine andere Welt ein, wenn man aus einer größeren Stadt kommt“, sagt Alina, die beim Dreh in Pottenstein Svenja Sommer aus Coburg kennenlernt.
Die 23-jährige Coburgerin ist selbstständige Fotografin und ebenfalls Heavy-Metal-Fan. Über Facebook hat sie von dem Casting erfahren und sich gleich beworben. Auch sie findet Pottenstein als Drehort „total klasse“.
In Mystery-Doku mitgespielt
Martin Rosenberg aus Nürnberg ist Schauspieler und selbst begeisterter Biker. Er fährt eine schwere Maschine und hat sich ebenfalls als Metal-Fan beworben. In kleineren Rollen hat er schon bei Produktionen wie „Haunted“ mitgespielt, einer Mystery-Doku, die auf TCC lief und von Sky Du Mont moderiert wurde. Weitere Metal-Fans wie Alexander Popp kommen aus Bayreuth, Oliver Schneider aus Kulmbach, Alex Hofmann aus Würzburg oder Lisa Schmitt aus Höchstadt an der Aisch.
Auch ein Pottensteiner spielt als Metal-Fan im entsprechenden Outfit mit. Daniel Deak, dem das Haus in der Hauptstraße gehört in dem früher das Bistro „Kachelofen“ war. Darin hat sich das Filmteam eingemietet. Und Deak hat den Aufnahmeleiter gefragt, ob er selbst auch mitspielen kann.
Protestierende Bewohner
Friederike und Klaus Köstner kommen aus Kulmbach. Das ältere Ehepaar verkörpert im Film Gegner des Metal-Festivals und damit zwei der dagegen protestierenden Dorfbewohner. „Wir sind das Publikum, das sich aufregt über den Einfall der Rocker“, sagt Klaus Köstner, der früher mit Michael von Hohenberg schon Theater gespielt hat. Am Mittwoch wurde dann in Pottenstein noch eine Szene im Café Wirth gedreht, das deswegen am Nachmittag geschlossen hatte. Und zwar genau die Szene, in der Caro per Zufall erfährt, dass Paul eine Affäre mit der Bistro-Wirtin Laura (Judith Hoersch) hatte, was schließlich bei ihr das Fass zum Überlaufen bringt.
Pottenstein als Drehort wird man im Film zwar erkennen, allerdings wird das Felsenstädtchen nicht genannt werden. Manfred Rother musste deshalb sein Schild am Pottensteiner Weihnachtsladen für die Dreharbeiten abnehmen lassen.
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