Einer der Mozzarella-Giganten in Bayreuth

14.07.2015, 23:39 Uhr
Einer der Mozzarella-Giganten in Bayreuth

© Foto: Stephan H. Fuchs

Ziel sei es, den Export nach Amerika zu steigern, deshalb befürwortet Meier auch das geplante Freihandelsabkommen. Dem Wettbewerb mit amerikanischen Großkonzernen sehe er gelassen entgegen. Schon heute exportiere die Bayernland Käserei Bayreuth in 40 Länder der Erde, extrem wichtig sei dabei der italienische Markt. Der Trend zur Exportorientierung halte erfreulicherweise an, sagte Koschyk. Der Politiker stellte aber auch klar, dass bei dem geplanten Freihandelsabkommen gewisse Standards nicht unterlaufen werden dürfen.

Erst vor wenigen Monaten hat die Bayernland Käserei ein neues Werk für die Verarbeitung und Abpackung von Naturkäse in Betrieb genommen. Wie viel die Genossenschaft genau investiert hat, sagt Geschäftsführer Gerhard Meier mit Blick auf die Konkurrenz nicht. Nur so viel: ein zweistelliger Millionenbetrag sei in den zurückliegenden Jahren schon in Bayreuth ausgegeben worden. Insgesamt beschäftigt die Käserei in Bayreuth rund 160 Mitarbeiter. In dem neuen Konfektionswerk können künftig bis zu 20 000 Tonnen Naturkäse pro Jahr verarbeitet und verpackt werden, eine durchaus beachtliche Menge an Käse, deren Herstellung fast 200 Millionen Kilogramm Milch erfordert.

Kunden aus rund 40 Ländern

Notwendig wurde der Neubau auf dem bestehenden Betriebsgelände an der Bindlacher Straße an der nördlichen Bayreuther Stadtgrenze, um den Anforderungen der zahlreichen Kunden in Deutschland und rund 40 Ländern weltweit noch besser als bisher gerecht werden zu können. Dabei deutet der Hauptgeschäftsführer bereits weitere Expansionen an, die Flächen seien vorhanden.

Der in Bayreuth verarbeitete Naturkäse stammt allerdings nicht nur aus Bayreuth, sondern auch aus anderen nahegelegenen Käsereien der Bayernland eG, insbesondere aus Kemnath und Fürth. In Kemnath würden jährlich rund 25 000 Tonnen Schnittkäse als Edamer, Gouda, Tilsiter oder Bayernländer produziert, in Fürth werden pro Jahr rund 9000 Tonnen Emmentaler hergestellt. Insgesamt werden von Bayreuth aus inklusive der bisherigen Produktionslinien pro Jahr durchschnittlich über 30 000 Tonnen Naturkäse ausgeliefert. Der Schwerpunkt liegt beim Mozzarella bei der kleinen Zwei-Gramm-Mozzarella-Perle für leichte Salate bis zum 15 Kilogramm schweren Käseblock für die Lebensmittelindustrie. „Wir sind damit einer der größten Mozzarella-Hersteller in Europa“, so Meier.

Die Käserei Bayreuth ist seit einigen Jahren wesentlicher Teil des genossenschaftlichen bayerischen Molkereikonzerns Bayernland eG mit Konzernsitz in Nürnberg und Produktionsstätte in Amberg, Bayreuth, Kemnath, Fürth, Kemnath und Regensburg. Bayernland bezeichnet sich als die mit Abstand umsatzstärkste genossenschaftliche Molkerei in Bayern mit insgesamt über 1000 Mitarbeitern.

Den Gruppenumsatz im Jahr 2014 beziffert das Unternehmen auf über 900 Millionen Euro. 824 Millionen Kilogramm Milch seien 2014 verarbeitet worden, 370 Millionen davon in Bayreuth. Die Milcherzeuger der bis 2008 selbstständigen Käserei Bayreuth eG sind heute Mitglieder und Anteilseigner der Bayernland eG.

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