F16-Absturz: Die Unglücksursache ist jetzt klar
25.8.2016, 13:28 UhrDer 11. August 2015 war ein heißer Sommertag, an dem der Prebitzer Ortsteil Engelmannsreuth noch einmal knapp einem Inferno entkam. Gegen 9.30 Uhr stürzte ein Kampfjet des Typs F16 im Wald ab. Die Maschine war mit fünf anderen Jets vom US–Militärflugplatz Spangdahlem (Rheinland-Pfalz) gestartet und nach Grafenwöhr unterwegs. Nicht nur Kerosin, sondern auch 13 Liter des hochgiftigen Raketentreibstoffes Hydrazin hatte der Jet an Bord, außerdem sechs 25 Pfund schwere Übungsbomben und zwei Zusatztanks.
Nach über einem Jahr ist nun auch klar, was zum Unglück führte. Als die Nordbayerischen Nachrichten zum Jahrestag des Absturzes vor zwei Wochen ausführlich berichteten, hieß es auf Nachfrage bei der US-Luftwaffe noch, der Unfallbericht sei noch nicht abgeschlossen.
Am Donnerstag äußerte sich die Pressestelle in Spangdahlem zu der Unglücksursache. Laut Unfallbericht führte ein "technischer Fehler" zum Absturz.
Ein Bruch im Gehäuse des Kugellagersystems soll den Kraftstoffregler beschädigt haben, wodurch das Triebwerk von der Kraftstoffzufuhr abgeschnitten war. Das "machte einen Neustart des Triebwerks unmöglich und resultierte in einem kompletten Leistungsverlust", heißt es weiter.
Angst vor vergifteten Grundwasser
Zudem wären bei den regulären Wartungen des US-Kampfjets keine Unregelmäßigkeiten aufgefallen, so das Ergebnis der Untersuchungskommission.
Damals rückten rund 400 lokale Einsatzkräfte aus. Mit vor Ort waren auch eine Truppe vom Übungsplatz Grafenwöhr, ein Löschpanzer sowie ein Räumungskommando aus Nürnberg. Das Gebiet um die schwer zugängliche Unglücksstelle im Wald erklärte die US–Armee zur militärischen Sicherheitszone.
Um eine Kontamination des Grundwassers auszuschließen, tauschte das Militär die Erdschichten um die Einschlagstelle aus. Bodenproben geben bisher vorläufig Entwarnung. In einem Gutachten von April 2016 heißt es: "Durch den F16-Absturz ausgelaufene Stoffe lagen zum Zeitpunkt der Probennahme weder im Grund- noch im Oberflächenwaser vor." Ende des Jahres soll eine abschließende Messung durchgeführt werden.
Der Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz und steuerte die Maschine vorher noch in unbewohntes Gebiet.
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