Fränkisches Wunderland in Plech wird moderner Eventpark

12.2.2020, 16:07 Uhr
Fränkisches Wunderland in Plech wird moderner Eventpark

© Foto: Klaus Trenz

Am Montag stellte sie im Marktgemeinderat ihr Konzept für den seit vielen Jahren stillgelegten Freizeitpark vor, das sie mit einem Team von Spezialarchitekten aus dem Bereich der Erlebnisarchitektur ausgearbeitet hat. "So wie es den Park 40 Jahre lang gegeben hat, wird es ihn nicht mehr geben", sagte Hübner. Die Substanz der Gebäude habe vor allem in den vergangenen Jahren stark nachgelassen. Außerdem sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass das Publikumsinteresse an einem Park mit Westernstadt, Märchenwald und Babyland nicht mehr ausreichend gegeben sei. Es müsse also etwas Neues her.

Was im Großen und Ganzen erhalten bleibe, sei der Märchenwald. Dort sollen alle Gebäude renoviert und überholt, Licht und Technik auf den neuesten Stand gebracht werden und neue Attraktionen hinzukommen, wie Wasserspiele "zur Belebung des Waldes" sowie unter anderem eine Märchenbühne und ein Waldspielplatz. Von der Westernstadt soll nur die Kirche, die Ranch und die Geisterstadt stehen bleiben, die saniert werden. "Gegebenenfalls", so Hübner weiter, müsse auch die Geisterstadt völlig neu aufgebaut werden. "Alles andere, was mit dem Wilden Westen zu tun hat, muss weichen."

"Kein klassischer Freizeitpark mehr"

Auch das sogenannte Babyland wird laut Hübner aus dem Konzept genommen. Dieses zielt nicht nur auf ein junges und sehr junges Publikum, wie das in der Vergangenheit der Fall war. "Wir planen keinen klassischen Freizeitpark, sondern einen Themen- und Eventpark mit dem geschichtsträchtigen Märchenwald am Rande", erklärte Hübner.

Nach wie vor drehe sich aber fast alles um den "Wilden Westen". Es werde drei Themenbereiche geben: Cowboys, Indianer und Mexiko. Der neue Park soll zudem authentische Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Ferienprogramme, mehr Fahrgeschäfte als vorher, Tiershows, Tiergehege, Spielplätze und Bühnen für unterschiedliche Shows und eine Reihe von Geschäften sollen die Besucher in den Park locken, der künftig mit Sicherheit nicht mehr "Fränkisches Wunderland" heißen werde. Insgesamt solle ein breites Publikum aller Altersschichten angesprochen werden.

Überdachte Arena geplant

Hübner plant einen Ganzjahrespark mit längeren Öffnungszeiten und einer Gastronomie, die auch außerhalb der Öffnungszeiten besucht werden kann. Die Hauptattraktion sollen die Shows werden. Dafür ist eine große Show-Arena geplant, die auf rund 2000 Quadratmetern Fläche mindestens 1500 Sitzplätze bietet. Damit die Veranstaltungen das ganze Jahr hindurch stattfinden können, wird die Arena überdacht. Hübner denkt zum Beispiel auch an Western-Reitturniere.

Auch in Sachen Gastronomie will man offenbar keine kleinen Brötchen backen: Die Imbisse und Lokale sollen mindestens 15 und bis zu 1000 Gäste bewirten können. Ein Biergarten soll einen separaten Eingang bekommen. "Wir wollen ein weitreichendes Angebot", sagte Hübner und erklärte, auf regionale und ökologische Küche setzen zu wollen, die auch für Vegetarier geeignet sein soll.

Im Umfeld des Parks sollen Parkplätze entstehen beziehungsweise ausgebaut werden, die nach den gegenwärtigen Bedarfsberechnungen Platz für mehr als 1100 Autos am Tag bieten sollen. "Womöglich bauen wir ein Parkhaus", skizzierte Hübner. Die Zufahrtsstraße zum Park soll ausgebaut werden. Eingefriedet wird das Gelände mit einem bis zu 3,5 Meter hohen Zaun. "Es wird zudem ein ausreichendes Sicherheitskonzept geben", erläuterte Hübner. Lärmemissionen will die Geschäftsführerin damit verhindern, indem die Attraktionen und Veranstaltungen "soweit wie möglich von der Wohnbebauung entfernt stattfinden".

Neueröffnung erst in drei bis vier Jahren

"Die Investoren stehen ganz hinter dem Konzept", versicherte Hübner dem Marktgemeinderat. Aber: "Es ist noch ein langer Weg." Nach dem vollständigen Eigentumsübergang – die Marktgemeinde ist Eigentümerin des kompletten Geländes – soll nach der Erstellung des Bebauungsplans in die Detailplanung gegangen werden. Hübner rechnet hier mit einer Zeitspanne von rund einem Jahr. Parallel dazu sollen die ersten Abrissarbeiten beginnen. Diese will Hübner aber bis zum spätestmöglichen Zeitpunkt hinausschieben, da das Wunderland ein beliebter Ort für (kostenpflichtige) Fotoaufnahmen sei.


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Die Bauzeit für den neuen Park bezifferte Hübner vorsichtig auf rund zwei Jahre. "Man muss da realistisch sein", sagte sie. Eine Neueröffnung sei wohl erst in drei bis vier Jahren möglich. Alleine die Ideenplanung für den Event- und Themenpark umfasse mehr als 70 Seiten.

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