Geschwister im Glauben gehen aufeinander zu
24.07.2011, 18:22 Uhr „Gemeinsam stark für andere“. Dieses Leitwort hatten die beiden Dekane für den ökumenischen Gottesdienst gewählt, der nach dem Einzug der Pilgergruppen mit leichter Verspätung begann. „Schritt für Schritt gehen wir aufeinander zu und wir gehen miteinander“, sagte Schoenauer. „Wir sind Geschwister im Glauben.“
Und gemeinsam hielten Schoenauer und Sobolewski auch die Ansprache. Sicherlich hätten die beiden Konfessionen auch ihre Verschiedenheiten, aber die Grundsätze des gemeinsamen Glaubens seien darin nicht angetastet. Schoenauer: „Wir sind ganz nah, auch wenn der letzte Schritt gemeinsam zum Altar noch nicht gemacht sei“.
Dekan Sobolewski skizzierte auf Wunsch Schoenauers für die vielen auswärtigen Teilnehmer die Arbeit von Regens Wagner in Michelfeld. „Eigentlich könnte ich hier stundenlang erzählen“, scherzte der katholische Dekan. Sein evangelischer Amtskollege sieht die beiden Kirchen im Einsatz für die Integration von Menschen mit Handicap gefordert. „Kampf und Gebet“ gehören zusammen wie die zwei Seiten einer Münze“, zum Beispiel wenn es um das harte Ringen um Pflegesätze geht. Zu Beginn hatte Dominik Sobolewski eine Reihe von Geistlichen, Klosterfrauen, den Leiter von Regens Wagner (Peter Miltenberger hielt auch die Lesung), aber auch Gäste aus der Politik begrüßt. In einem Grußwort zeigte sich der Pegnitzer Bürgermeister Manfred Thümmler angetan davon, dass so viele Menschen mit ihrer Teilnahme an der ökumenischen Wallfahrt die Gemeinsamkeit der Konfessionen unterstreichen.
Musikalisch gestalteten die Jungen Christen Michelfeld den Gottesdienst, zu dessen Abschluss Regionaldekan Dr. Josef Zerndl gegen 15.40 Uhr den Schluss-Segen sprach. Alle Hände voll zu tun hatten im Anschluss die Helfer, als die mehr als 500 Teilnehmer der Wallfahrt in den Klostergarten von Regens Wagner zu Kaffee und Kuchen strömten.
An drei Punkten sammelten sich die Gläubigen der katholischen und evangelischen Pfarreien der Umgebung. Aktive der Michelfelder und der Nasnitzer Feuerwehr übernahmen die Verkehrsregelung und die Absicherung der Wallfahrer, war doch zum Beispiel aus Richtung Nasnitz das letzte Stück des Weges nach Michelfeld ab Pferrach auf der Staatsstraße zurückzulegen. Die Busse wurden nach dem Aussteigen der Pilger entweder zum Klostergutshof oder hinaus zum Pfarrzentrum in der Siedlung gelotst.
In drei Zügen ging es zum Michelfelder Kloster. Mit insgesamt neun Aktiven leistete das Rote Kreuz die Sicherheitsabstellung. Je zwei BRKler aus Auerbach begleiteten die Züge, zwei waren an der Klosterkirche in Bereitschaft und die Einsatzleitung hatte Daniel Sertl. An der Saaßer Kapelle zogen die Gläubigen und Geistlichen aus dem Seelsorgebereich Auerbach los, der über Neuzirkendorf und Thurndorf bis nach Creußen und Schnabelwaid reicht. Aus den evangelischen Gemeinden des Dekanats Pegnitz sammelten sich in Saaß auch die Wallfahrer aus Auerbach, Creußen, Schnabelwaid, Seidwitz und Birk. Begleitet wurde der Zug von der Blaskapelle Thurndorf.
Mit Parkplätzen etwas schwierig war es am Startpunkt des zweiten Zuges am Marterl in Hammerberg. Dort trafen sich aus dem Seelsorgebereich Pegnitz die Wallfahrer, sowie die Teilnehmer der evangelischen Gemeinden Pegnitz und Lindenhardt. Die Troschenreuther Feuerwehrkapelle begleitete. An der Nasnitzer Sankt Anna Kapelle trafen sich die Gläubigen aus dem Seelsorgebereich Pottenstein sowie auf evangelischer Seite die Teilnehmer der Gemeinden Pottenstein, Bronn, Betzenstein und Plech. Die nächste ökumenische Wallfahrt wird laut Pfarrer Matthias Öffner am 15. Juli 2012 in Birk im äußersten Norden des evangelischen Dekanats stattfinden.