Gisela Schleifer aus Pegnitz hilft bei Personalmangel aus

20.4.2016, 08:55 Uhr
Gisela Schleifer aus Pegnitz hilft bei Personalmangel aus

© Hans-Jochen Schauer

Schleifer ist zuständig für die Kindergärten, Horte und Krippen von fünf Kirchengemeinden im Dekanat: Pegnitz, Betzenstein, Bronn, Creußen und Schnabelwaid. In diesen Gemeinden betreibt die evangelische Kirche als Träger diese Einrichtungen. Insgesamt rund 80 Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen betreuen dabei rund 550 Mädchen und Jungen.

Und bei Schleifer laufen die Fäden zusammen. Eine Arbeit, die früher Dekan Dr. Gerhard Schoenauer neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit übernehmen musste. „Doch der Verwaltungsaufwand ist für die Träger exorbitant gestiegen, weil immer mehr Vorschriften beachtet werden müssen“, sagt die Diplom-Sozialpädagogin, die keine Vollzeitstelle hat.

Deshalb haben die Kirchengemeinden kooperiert und die Stelle einer Bereichsleiterin eingerichtet. Sie muss sich 29 Stunden in der Woche um Sicherheitsdinge genauso kümmern wie um die Einhaltung der Hygiene- und Brandschutzvorschriften sowie um das Personal.

Nachdem vor einigen Jahren das Buchungssystem für Kindergärten und -krippen eingeführt worden ist, seien die Personalplanungen aufwendiger geworden, sagt Gisela Schleifer.

Vorrangig gehe es für sie jetzt erst einmal darum, die Mitarbeiterinnen kennenzulernen und mit den Leiterinnen der einzelnen Einrichtungen Gespräche zu führen. „Was steht an, welche Probleme gibt es, was läuft gut, wo werde ich gebraucht.“

Das kann soweit gehen, dass sie bei Personalmangel aushilft. „Notfalls springe ich zeitlich begrenzt ein.“ Sie weiß, was sie dann erwartet. Denn zuletzt hat sie acht Jahre in der Kinderstube Buchau gearbeitet — als Erzieherin im Gruppendienst und im Fachdienst. Sie hat sich dabei um die behinderten Kinder gekümmert. In Kleingruppen habe sie „sehr gute Erfahrungen“ gemacht. Sie hat speziell die Gesprächsfähigkeit gefördert. „Kinder, die schweigen, haben es schwerer.“

Gisela Schleifer geht offen auf Menschen zu, deshalb dürfte es ihr nicht schwerfallen, ein Netzwerk aufzubauen. Sie möchte regelmäßige Treffen mit den Leiterinnen aus dem nördlichen und südlichen Teil ihres Bereichs einrichten, damit sich diese kennenlernen.

Viel Wert legt Schleifer auf die pädagogische Qualität. Sie strebt an, dass sich die Mitarbeiterinnen der Kindergärten, Krippen und Horte regelmäßig weiterbilden. „Dafür braucht es ein Budget.“ Ein weiteres Anliegen von ihr ist, das evangelische Profil der Einrichtungen nach außen hin sichtbar zu machen.

Und natürlich gehört auch das Konfliktmanagement zu ihren Aufgaben. Als Systemische Therapeutin hat sie das theoretische Rüstzeug in einer drei Jahre dauernden Ausbildung erworben. „Meine Denkweise ist lösungsorientiert, nicht problemorientiert. Der Klient birgt die Lösung in sich.“ Sie berücksichtige dabei das ganze System.

Mitglied im Kirchenvorstand

Als Mitglied des Kirchenvorstands Pegnitz (seit 2006) weiß sie, wie wichtig ein gutes Verhältnis zu den Kirchenvorständen in dem von ihr betreuten Gebiet ist. Ihr Engagement in der Kirche geht jedoch weit darüber hinaus. Die verheiratete Mutter von drei Kindern (13, 16, 18) hat sich bereits in Erlangen, wo sie aufgewachsen ist, beim CVJM und Gottesdienstteam ehrenamtlich betätigt.

Nachdem sie mit ihrer Familie 2001 nach Pegnitz gezogen war („Hier war der Hausbau günstiger als in Erlangen“), ist sie sofort in der evangelischen Kirchengemeinde aktiv geworden. Sie half in der Familienbildungsstätte Villa Kunterbunt mit und sang in der Kantorei.

Und sie fing im Streichorchester unter Dirigent Jörg Fuhr wieder mit Bratschespielen an. Schon als Zehnjährige spielte sie dieses Instrument sowie Geige. Die großgewachsene Frau reist auch gerne. Im vergangenen Jahr war sie mit ihrer Familie in Malaysia. Dort ist sie geboren, als ihr Vater in dem Land beruflich anderthalb Jahre tätig war.

Keine Kommentare