Größte Investition in Plech bleibt die Kinderkrippe

16.03.2015, 18:59 Uhr
Größte Investition in Plech bleibt die Kinderkrippe

© Foto: Kerstin Goetzke

Der höchste Betrag für eine Einzelmaßnahme ist in diesem Jahr für die Kindertagesstätte vorgesehen. Der Bau der seit langem gewünschten Kinderkrippe schlägt mit 240 000 Euro zu Buche, wird aber vom Freistaat gefördert.

Hohe Ausgaben erfordern auch die beiden Feuerwehren der Gemeinde. Insgesamt sind im Etat 134 000 Euro für die Floriansjünger vorgesehen. 50 000 Euro entfallen auf die Erweiterung des Gerätehauses in Plech. Mit 26 000 Euro Ausgaben rechnet Geschäftsleiter Roland Leuchner für die Umstellung auf Digitalfunk.

Ebenfalls in 2015 soll die Erschließung des Baugebiets „Vogelherd“ angegangen werden, die voraussichtliche Ausgaben in Höhe von 140 000 Euro verursachen wird. Dagegen stehen Einnahmen von rund 130 000 Euro. Für Straßensanierungen sollen im laufenden Jahr 88 000 Euro vorgesehen werden.

70 000 Euro sind für den Friedhof in Plech eingeplant. Mit 32 000 Euro schlägt der Abbruch der beiden alten Häuser in der Badstraße zu Buche.

Höhere Verschuldung denn je

Trotz dieser Ausgaben möchte die Gemeinde die Rücklage bis zum Jahr 2018 wieder kontinuierlich aufbauen und die Pro-Kopf-Verschuldung zurückfahren. Zum Jahresende 2014 lag diese so hoch wie nie zuvor bei 735,11 Euro bei derzeit 1314 Bürgern.

Zum Ende des aktuellen Jahres soll die Pro-Kopf-Verschuldung auf 692,49 Euro zurückgehen. Nach dem jetzigen Stand der Planungen liegt der Wert Ende 2018 bei nur mehr 545,61 Euro.

Zum Vergleich: Ende 2010 hatte die Gemeinde 43 300 Euro Schulden, was 32,95 Euro pro Einwohner entsprach.

Die kostenintensiven Maßnahmen des laufenden Jahres werden zum Teil aus der Rücklage finanziert. Diese geht von Ende 2014 bis Dezember 2015 voraussichtlich um gut 24 Prozent auf 300 000 Euro zurück. Bis Ende 2018 soll wieder mehr Geld in die eiserne Reserve der Kommune einbezahlt werden, so dass bis dahin — wenn nicht neue Projekte geplant werden — eine Rücklage von 946 000 Euro in den Büchern stehen wird.

Der Verwaltungshaushalt, der gestern Abend im Marktrat diskutiert wurde, liegt um rund 10,5 Prozent über den Ansätzen des Vorjahres und schließt in Einnahmen und Ausgaben mit je 1,803 Millionen Euro.

In Zahlen beträgt die Steigerung 171 800 Euro, wobei alleine die Zuführung zum Vermögenshaushalt um 130 000 Euro auf insgesamt 250 000 Euro ansteigen wird.

Durch steigende Ausgaben, etwa bei der Kinderbetreuung, werde es künftig wesentlich schwieriger, den Überschuss so hoch zu halten, erklärt die Verwaltung im Vorbericht des Haushalts.

Die wichtigsten Positionen des Etats finden sich im Bereich der allgemeinen Finanzwirtschaft. Hier werden 78 Prozent der Einnahmen und 53 Prozent der Ausgaben abgewickelt. Dazu gehört der Einkommensteueranteil, den Roland Leuchner für 2015 mit 588 200 Euro veranschlagt (rund 9,6 Prozent mehr als im Vorjahr).

Ferner freut sich die Gemeinde über Schlüsselzuweisungen in Höhe von rund 411 500 Euro. Dies sind satte 22,9 Prozent mehr als im „mageren Jahr“ 2014. Mit einem Rückgang rechnet die Verwaltung bei der Gewerbesteuer, die im Vorjahr mit einem Rekordbetrag von 248 300 Euro abgerechnet wurde. Heuer soll von den Betrieben rund 160 000 Euro in die Kasse der Kommune kommen — 35,5 Prozent weniger als 2014.

Kreisumlage sinkt

Die Kreisumlage wird ebenfalls mit einem geringeren Wert angesetzt, was den Plecher Finanzen natürlich gut tun wird. 414 000 Euro müssen nach Bayreuth überwiesen werden, etwa 4,8 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.

Wie schon berichtet, stellt sich die Schulsituation für Plech nicht rosig dar. Das Schulhaus muss unterhalten werden. Zusätzlich wird mit einer Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft die Grundschule mit finanziert und für die Hauptschule eine Schulverbandsumlage nach Pegnitz bezahlt.

117 000 Euro erfordert der Betrieb der Kindertagesstätte. Mit deren Inbetriebnahme werde der Finanzbedarf weiterhin steigen, da eine Krippe erfahrungsgemäß ein höheres Defizit mit sich bringe, ist dem Vorbericht zu entnehmen.

Die Verwaltung weist bereits auf eine längst fällige Neukalkulation der Kanalgebühren hin, die allerdings bislang weit unter dem Durchschnitt liegen. Der Grund dafür sind vermehrte Ausgaben in Erneuerungen für die Kläranlage, die mit 25 Jahren etwas in die Jahre gekommen ist.

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