"Hof ist bunt": 39 Linke in Gewahrsam

01.05.2012, 20:09 Uhr

© Reinlr

Gegen 11 Uhr veranstaltete der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Kooperation mit dem „Bündnis für Zivilcourage – die Hofer Region ist bunt, nicht braun“ sowie zahlreichen weiteren Verbänden und Parteien unter dem Motto „Tag der Arbeit – Nazifrei in Hof“ eine Auftaktkundgebung mit Friedensgebet vor dem Hofer Rathaus. Dem Aufruf der Initiatoren kamen zahlreiche Teilnehmer nach, die im Anschluss gemeinsam friedlich durch den östlichen Stadtkern zogen.
 
An der Spitze des Aufzuges, der gegen 14 Uhr in der Altstadt endete, formierte sich auch Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich zusammen mit dem Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und weiterer politischer Prominenz, um der rechten Gewalt deutlich Flagge zu zeigen. Den zahlreichen Redebeiträgen und einer ökumenischen Andacht schloss sich schließlich ein buntes Bühnenprogramm für Demokratie und Toleranz in der Hofer Innenstadt an, das sich mit rund 4.000 Besuchern bis in die Abendstunden erstreckte.
 
Kurz nach 13.30 Uhr bewegte sich eine Gruppe von rund 420 Anhängern des rechten Spektrums über den westlichen Stadtbereich durch die Hofer Innenstadt, nachdem sie sich am Güterbahnhof im Rahmen einer Kundgebung zusammengefunden hatten. Nach einem Stopp zu einer knapp einstündigen Zwischenkundgebung am Konrad-Adenauer-Platz, marschierten die Rechtsextremen zu einer Schlusskundgebung in die Ernst-Reuter-Straße, die gegen 17 Uhr endete.
 
Im Verlauf der Veranstaltungen zum 1. Mai landeten insgesamt 39 Demonstranten im Gewahrsam der Polizei. Dabei handelt es sich um 33 Personen aus dem linken Spektrum, die sich zum Teil wegen Verstößen gegen das Vermummungsverbot, Landfriedensbruch, Körperverletzung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte strafrechtlich verantworten müssen. Sechs Versammlungsteilnehmer aus der rechten Szene wurden angezeigt, weil sie verfassungswidrige Kennzeichen trugen.
 
Während der Abschlusskundgebung des rechten Aufzuges musste die Polizei am Güterbahnhof kurzzeitig eine Gruppe von 120 Personen aus dem linken Spektrum daran hindern, dass sich diese Gruppierung mit Pflastersteine bewaffnet und diese als Wurfgeschosse einsetzt. Deshalb kam es auch für eine kurze Zeit zu einer Beeinträchtigung des Schienenverkehrs.
 

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