Integration: Veronika Kobert zuständig für Wirtschaftsband
12.2.2020, 17:50 UhrDas gaben die Bürgermeister der Orte, Umsetzungsmanager Michael Breitenfelder sowie Veronika Kobert bei einer Pressekonferenz im Pegnitzer Rathaus bekannt. Claus Meyer (Betzenstein) fehlte krankheitsbedingt.
"Ich freue mich, dass wir Frau Kobert zu einem neuen Arbeitgeber überführen konnten", sagte Uwe Raab, "sie ist ein Goldstück in dieser ganzen Entwicklung." Damit spielte der Pegnitzer Bürgermeister auf die Verdienste Koberts um die Integration von Flüchtlingen in Pegnitz an. Fast vier Jahre war sie Integrationsbeauftragte dieser Stadt, angefangen im Rahmen des Projekts "Lehrpfade in die Stadtgesellschaft Pegnitz". Finanziert wurde die Stelle letztendlich durch ein Bundesförderprogramm, der Stadt, den Kirchen und der örtlichen Wirtschaft.
Das Programm lief nun aus, so war es "ein Glücksfall", wie Raab sagte, dass man im November auf Landesmittel für "Interkommunale Integrationsarbeit" aufmerksam wurde. Das Wirtschaftsband stellte den Antrag, er wurde im Dezember genehmigt. Vom Bayerischen Staatsministerium des Innern für Sport und Integration kommen 100 000 Euro, etwa 27 000 Euro müssen die Kommunen selber stemmen, dürfen sie aber natürlich auch aus Drittmitteln finanzieren: Laut Raab hat Dekan Gerhard Schoenauer den gesamten Eigenanteil der Kommunen als Spende über die evangelische Landeskirche akquiriert. Auch für Koberts Stelle als Integrationsbeauftragte der Stadt Pegnitz war die evangelische Landeskirche mit 60 000 Euro der weitaus größte Geldgeber – Dekan Schoenauer sei Dank.
Angebote in Pegnitz bleiben bestehen
Veronika Koberts Stelle ist auf zwei Jahre befristet, das Arbeitsverhältnis läuft offiziell seit 1. Januar. Sie ist jetzt Ansprechpartnerin für "alle Menschen mit Migrationshintergrund – egal mit welchem Pass oder Aufenthaltstitel sie kommen", wie Kobert selbst bei der Pressekonferenz sagte. Die vielen Angebote, die Kobert gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen in Pegnitz ins Leben gerufen und betreut hat, bleiben bestehen. Gewissermaßen wird ihr Handlungsfeld einfach um drei Kommunen erweitert.
Dass es weiterhin eine Menge zu tun gibt, weiß Kobert: "Jetzt kommen ganz viele EU-Migranten." Einst war sie selbst mit ihren Eltern als Spätaussiedler aus Kasachstan nach Pegnitz gekommen. "Nun ist es ganz wichtig festzustellen, wie die Bedarfe sind", sagte Kobert an die Bürgermeister gerichtet und fragte gleich ab, wer momentan vor Ort Integrationsarbeit leistet und wann sie mal auf ein Gespräch vorbeikommen kann.
Diese Bedarfe können ganz unterschiedlich ausfallen: In Creußen sind es laut Bürgermeister Martin Dannhäußer zwischen 40 und 50 Menschen, die nach der Flüchtlingswelle in der Stadt geblieben sind, in Pegnitz etwa 170 (Raab). In Plech gibt es laut Bürgermeister Karlheinz Escher momentan eine einzige kinderreiche Familie, die vielleicht Integrationsbedarf hat. Mehr Menschen, die zu Koberts Schützlingen werden könnten, sind ihm aber willkommen: "Wir werden die Leute, die vielleicht jetzt noch von manchen schief angeschaut werden, dringend brauchen."
Sie ist ein
Goldstück in
dieser ganzen Entwicklung
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