Keine Chance gegen Sendemast

28.9.2010, 23:00 Uhr
Keine Chance gegen Sendemast

© Edgar Pfrogner

Bürgermeister Stefan Frühbeißer war verbittert: „Am 6. Januar, bei den Feuerstellen (zum Lichterfest), sind die Ämter recht aktiv. Aber hier interessiert der Naturschutz keinen Menschen.“ Der Standort westlich von der Hofmanns-Kapelle am Weg von Elbersberg zur Burg Pottenstein sei „die Lage schlechthin“, ein Idyll für Wanderer und Jogger. „Aber weil staatliches Interesse dahinter steht, wird das gemacht, egal, was dagegen steht.“

Wo bisher nicht einmal der Schäfer eine Unterkunft bauen durfte, sollen Mast und Container platziert werden — „das ist kein unerheblicher Eingriff“. Auch Roland Lang war „schockiert“. „Dort ist Trockenrasen auf einer wunderschönen Hochfläche. Die Bauern bekommen Riesenauflagen. Das gilt jetzt plötzlich nicht mehr. Daneben ist außerdem das Schullandheim: Kleine Kinder neben dem strahlenden Mast!“

Er würde den Sender lieber in die Prüllsleite setzen, in den Wald. Andere Alternativen waren zuvor „an den unmöglichsten Stellen“, so Frühbeißer. So hatte man den Tüchersfelder Geotop-Felsen ausgesucht und Loch 7 des Golfplatzes. Auch das Gewerbegebiet war im Gespräch.

Ein ähnlicher Mast kommt bereits südöstlich von Hohenmirsberg auf Privatgrund.

„Woanders wehrte sich der Bund Naturschutz massiv dagegen“, so Frühbeißer weiter, „aber es half nicht. Man konnte nur optimieren.“ Im Pottensteiner Fall will er darauf drängen, dass der Sendemast auch die neue LTE-Technik privater Anbieter trägt und dass er gut eingegrünt wird.

Dieter Bauernschmitt erinnerte an den E-plus-Mast nur 500 Meter weiter auf der Burg und an die Antennen auf dem Aussichtsturm von Hohenmirsberg. Auch der „hässliche Mast“ im Klumpertal könne bestimmt noch bestückt werden. „Ich bin schockiert, dass die Naturschutzbehörde nicht gegen den neuen Mast ist. Kommen aber mal fünf Meter Hecke weg, gibt es ein Geschrei: Die Welt geht unter.“

Stefan Frühbeißer will jetzt über andere Standorte verhandeln und eine Mehrfachnutzung des Masts durchsetzen.

Abc-Schützen helfen

Zum Thema „Schule“ wechselte anschließend Stadträtin Veronika Hofmann über. Sie regte an, die gelben Markierungen auf den Wegen vor der Schule zu erneuern, so dass sich die Abc-Schützen leichter tun.

Der Bürgermeister ging auch kurz auf den Mittelschulverbund mit Gößweinstein ein. Hier muss noch der Schulbusverkehr abgestimmt werden, „möglichst ohne Mehrkosten“. Teuer wird das Pendeln der Kinder auf jeden Fall, auch wenn es vorab aus dem Ministerium geheißen hatte, die Schulverbünde brächten keine steigenden Transportkosten mit sich.