KSB-Werksorchester lud zur musikalischen Weltreise

25.11.2018, 19:55 Uhr
KSB-Werksorchester lud zur musikalischen Weltreise

© Bernhard Niemczyk

Frisch, schwungvoll und mit einer Menge Spaß sowie Spielfreude präsentierte das KSB-Werksorchester mit seinen derzeit 43 Musikern unter der Leitung von Andreas Hein in der Christian-Sammet-Halle eine klangliche Weltreise.

Von der südböhmischen Polka über James Bond-Melodien bis hin zum leichtfüßigen Singspiel des "Weißen Rößls" ließ das junge Orchester in seinen neuen dunkelblauen Uniformen kaum ein Genre aus. Mit flirrenden Querflöten und vollem Orchesterklang bildete der Konzertmarsch "Pro Texana" den temperamentvollen Auftakt.

Beim darauffolgenden "Via Aurelia" beschworen die Musiker den Einzug der Gladiatoren regelrecht als akustisches Kino herauf. Dramatisch marschierten die römischen Kämpfer im musikalischen Raum, Pferdegetrappel inklusive. Die sechsköpfige Schlagwerktruppe, prominent in der Mitte der hintersten Reihe erhöht, bot dabei ein akustisches Spektakel, das bei vielen Stücken des Abends musikalische und unterhaltsame Akzente setzte.

Von der Trillerpfeife über Glöckchen bis hin zum brasilianischen Percussion-Sound zogen die Musiker alle Register und sprühten nur so vor Spielfreude. Das gesamte Orchester ging in die Vollen und erntete bei seiner packenden "Reise um die Welt in 80 Tagen" sogar begeisterte Bravo-Rufe aus dem Publikum.

Dirigent ist angekommen

Nahtlos ließ Dirigent Andreas Hein die böhmische Polka "Zwei Tränen" von Karel Vacek folgen, an der Ernst Mosch seine Freude gehabt hätte. Überhaupt gelang es dem Bad Bernecker immer wieder, scheinbar mühelos nicht Zusammenpassendes harmonisch zu vereinen – moderne Musicalmelodien treffen so auf dramatische Filmmusik und traditionelle Marschmusik. Bei dem Konzert wurde offensichtlich, dass Andreas Hein in seinem dritten Jahr in "seinem" Orchester angekommen ist und einen Klangkörper voller Engagement und Spielfreude geformt hat.

Die Musiker stammen mittlerweile zwar nur noch zu einem Drittel aus den Reihen der KSB-Mitarbeiter, das Orchester freut sich jedoch über Neuzugänge auch aus dem eigenen Werk. Als Fan von Show-Effekten begeistert der 42-jährige musikalische Leiter offensichtlich auch seine überwiegend junge Truppe für choreographische Gimmicks und musikalische Keckheiten.

Sinn für Humor

Diesen Sinn für Humor führte das Orchester mit "Andy, dem vollautomatischen Dirigenten" vor, bei dem Klarinettist Wolfgang Schötz in seiner launigen Moderation mittels "Fernbedienung" Dirigent und Orchester "steuerte" und das Orchester von Stopp, Play bis hin zum Rückwärtsspielen alle Register zog. Die hyperaktive Bühnenbeleuchtung hingegen, die so manchen Konzertbesucher blendete, konnte mit dem musikalischen Niveau nicht mithalten.

Den Auftakt der zweiten Konzerthälfte bildete der Copacabana-Sound von "Os Pássaros do Brasil", der Heins Vorliebe für südamerikanische Rhythmen erkennen und die herbstlichen Temperaturen vor der Halle schnell vergessen ließ. Temporeich und voller Medleys nebst dem "Einzug der Plagiatoren", einem 37-Märsche-Konglomerat, schlugen die Musiker dabei einen großen Bogen, um das Publikum schließlich am Wolfgangsee bei den unvergessenen Melodien vom "Schönen Sigismund", dem "Weißen Rößl" und "Es muss was Wunderbares sein" dahinschmelzen zu lassen.

Ein anrührender Moment

Am Ende eines gelungenen, kurzweiligen Abends erklatschten sich die Pegnitzer wieder mit stehenden Ovationen ihre Zugaben. Bei "Amazing Grace" wurde es dann sogar noch anrührend, als die gut gefüllte Sammet-Halle zu leisen Tönen unisono mitsummte.

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