Lauter Knall schreckt Franken auf: Eurofighter im Einsatz

08.01.2019, 20:10 Uhr
Lauter Knall schreckt Franken auf: Eurofighter im Einsatz

© Sven Hoppe/dpa

Immer wieder gehen Militär-Jets auch über der Region in den Überschallflug - und erzeugen dabei einen charakteristischen Knall, wenn sie die Schallmauer durchbrechen. Genau das ist am Dienstagabend am Himmel im Raum Bayreuth geschehen, wie die Deutsche Luftwaffe gegenüber nordbayern.de bestätigt. "Wir haben einen Einsatzflug", sagt ein Sprecher. Ein Eurofighter aus der Alarmrotte im oberbayerischen Neuburg an der Donau sei aufgestiegen und in Oberfranken in den Überschallflug gegangen.


Nach heller Aufregung: Wie entsteht der Überschall-Knall?


Der Grund: eine zivile Maschine, zu der man keine Funkverbindung mehr habe. Um welche Maschine es sich handelt, lässt die Luftwaffe zunächst offen. Mittlerweile befindet sich das Flugzeug im polnischem Luftraum, der Eurofighter habe gegen 18 Uhr wieder abgedreht. Kräfte des Nato-Partners übernahmen die Maschine.

Laut dem Portal erdbebennews.de sei der Überschallknall auch vom tschechischen Erdbebendienst erfasst worden. Dort habe man eine schwache Erschütterung registriert, auch aus dem Vogtland - einem Erdbeben-Hotspot in Deutschland - gibt es entsprechende Daten. Der Knall war laut Augenzeugenberichten in weiten Teilen Oberfrankens, aber auch etwa in Thüringen und Sachsen deutlich hörbar. Mehrere besorgte Bürger riefen bei der Polizei an.

Immer wieder Vorfälle auch in Franken

Die Höchstgeschwindigkeit eines Eurofighters liegt bei etwa 2500 Kilometern pro Stunde – weit mehr als zweifache Schallgeschwindigkeit. Beim Durchbrechen der Schallmauer entsteht der charakteristische Doppelknall. Die beiden deutschen Alarmrotten, die aus je zwei Kampfjets bestehen, sind in Neuburg an der Donau sowie im niedersächsischen Wittmund stationiert. Sie teilen sich den Luftraum auf - und stellen so sicher, dass jedes Ziel am deutschen Himmel binnen weniger Minuten erreicht werden kann. Die Befehlsgewalt liegt dabei grundsätzlich beim Verteidigungsbündnis Nato.

Dass der Funkkontakt eines Jets zum Boden abreißt, kommt nach Angaben der Luftwaffe in Deutschland jährlich etwa 15 bis 20 Mal vor. Im Juli 2018 etwa gingen zwei Eurofighter über Nürnberg in den Überschallflug. Echte Notfälle seien dabei nur selten - oft vergesse die Besatzung einfach die Frequenz zu verändern. Der Luftraum über der Bundesrepublik ist in 80 Sektoren unterteilt. Immer dann, wenn ein Flieger in einen neuen Abschnitt einfliegt, muss er die Frequenz anpassen. Tut er das nicht, wird eben jene Alarmrotte angefordert.