Leups: Gesprächsbereitschaft, aber kein Nachgeben
16.11.2018, 17:52 UhrDer Leupser Verein, der um den Erhalt der lokalen Wasserversorgung kämpft, hatte wiederholt beklagt, die Juragruppe reagiere nicht auf den Wunsch nach einem Runden Tisch. Eine Delegation hatte nach der Bürgerversammlung in Waischenfeld Bürgermeister Edmund Pirkelmann gebeten, sich als Stellvertreter des Vorsitzenden Manfred Thümmler vermittelnd einzuschalten.
Was dieser zusagte – um tags darauf zu erfahren, dass die Juragruppe längst eine Einladung an den Verein geschickt hatte. Was der Verein aber nicht registriert hatte, wie er in einer ausführlichen Entschuldigung an die Führung der Juragruppe mitteilte. Die akzeptiere er, betonte Pirkelmann gestern: "Dazu sind wir Demokraten, das ist für mich erledigt." Auch für Werkleiter Hans Hümmer, der sich "allerdings schon fragt", wie ein anwaltliches Schreiben an einen Vereinsvorstand "einfach so übersehen werden kann".
Ein Gespräch ohne Hümmer – wie vom Verein gewünscht – komme nicht infrage, so Pirkelmann: "Das habe ich ihnen auch ausdrücklich mitgeteilt, er hat unser absolutes Vertrauen und hat nie mit falschen Informationen gearbeitet." Auch die Anregung des Vereins, man könne das Gespräch ohne Anwälte führen, sei nicht sinnvoll, so Manfred Thümmler: "Sie haben sich einen Anwalt genommen, wir dann natürlich auch. Die Anwälte sollten schon dabei sein." Schon, "damit keine Missverständnisse weitergetragen werden".
Auch sollten nur maximal drei Vertreter jeder Seite dabei sein. Darunter keinesfalls Personen, die nicht aus Leups oder dem Verbandsgebiet der Juragruppe kommen und sich in sozialen Medien in, so Pirkelmann, "rechtspopulistischer Weise" gegen die Juragruppe, die Verbandsräte und den Werkleiter äußerten. "So kann man Probleme nicht lösen." Er habe den Leupsern geraten, sich aus eigenem Interesse von externen Beratern zu trennen.
Mehrfach hatte "Pro Leupser Quellwasser" der Jurgaruppe und Hümmer vorgeworfen, dem Verein den Einblick in wichtige Unterlagen zu verwehren. Davon könne keine Rede sein, so Hümmer. Fast das komplette Material zur Lage in Leups sei im Internet nachzulesen. Auch könnten jederzeit die Protokollbücher eingesehen werden. Es seien ja auch Vertreter des Vereins zu Gast gewesen, die alle Ordner präsentiert bekommen hätten.
Eine Sanierung der Anlage in Leups würde rund 1,45 Millionen Euro kosten – das sei gegenüber den Abnehmern im Gebiet der Juragruppe nicht vertretbar. Zumal das Leupser Rohwasser öfter mit Keimen belastet gewesen wäre und die Schüttung der Quellen zurückgehe. "Die Faktenlage ist eindeutig, wir können das bis ins Detail dokumentieren", so Hümmer. Und Thümmler ergänzt: "Solange Qualität und Quantität passen, wird eine eigene Anlage aufrechterhalten, ist dies nicht mehr der Fall, müssen wir handeln."
Die Leupser Anlage verfüge über modernste Technik, betont Hümmer. Dennoch sei "die Versorgungssicherheit nicht mehr gegeben." Deshalb bekomme der Zweckverband auch hohe Zuschüsse für den Bau einer Leitung von Bodendorf bis Leups – "aber eben nur bis Leups, eine Weiterführung müssen wir komplett selbst finanzieren". Es bleibe dabei: Im Frühjahr 2019 werde mit dem Leitungsbau begonnen. Mit Blick auf eine Reihe von Anzeigen, die gegen die Juragruppe und deren Vertreter gestellt wurden, meint Hümmer: "Bisher hat sich noch keine Rechtsaufsicht und keine Staatsanwaltschaft bei uns gemeldet. Ist dies der Fall, stellen wir gerne die Ordner mit sämtlichen Unterlagen zur Verfügung." Wie man das auch dem Verein "Pro Leupser Quellwasser" anbiete.
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