Max und Vincenz feierten 50. Primizjubiläum in Elbersberg

01.07.2018, 16:46 Uhr
Max und Vincenz feierten 50. Primizjubiläum in Elbersberg

© Thomas Weichert

Kirchenpfleger Edmund Looshorn brachte es in seiner Laudatio nach der heiligen Messe auf den Punkt: Er sprach von einer Freundschaft fürs Leben und von Zweien, die sich gesucht und gefunden haben. Die Rede ist vom gebürtigen Elbersberger Markus Brendel, der heute in Hollfeld lebt und zuletzt Pfarrer von Scheßlitz war, und seinem Jugendfreund Vincente Zacaron aus Juiz de Fora in Brasilien. Dass die beiden Ruhestandspfarrer in Elbersberg äußerst beliebt sind, zeigte auch der ausgesprochen gut besuchte Festgottesdienst.

Zwei Studienfreunde

Vor über 50 Jahren haben die beiden Geistlichen in Bamberg gemeinsam Theologie studiert. Und schon damals war Vincente während der Semesterferien Gast bei der Familie Brendel in Elbersberg. Etwa alle zwei Jahre kam er aus Brasilien nach Elbersberg, um hier seinen Urlaub zu verbringen, aber auch um Gottesdienst in St. Jacobus zu halten. Und so ist das bis heute. Was lag da näher als dass der heute 77-jährige Brasilianer, der perfekt Deutsch spricht, mit seinem einem Jahr jüngeren Freund gemeinsam das 50-jährige Primizjubiläum in Elbersberg feiert?

Markus Brendel ist am 29. Juni vor 50 Jahren in Nürnberg zum Priester geweiht worden, Vincente Zacaron bereits am 19. März 1968 in Bamberg. Ihre Heimatprimiz feierten beide dann in Elbersberg. Nachdem Zacaron nach seiner Priesterweihe eine Pfarrstelle in seiner brasilianischen Heimat antrat, wurde Brendel zunächst Pfarrer in Marktschorgast, dann in Kulmbach und zuletzt in Scheßlitz. Seinen "Unruhestand" verbringt der begeisterte Wanderer heute in Hollfeld, wo er regelmäßig als Pfarrer aushilft und Gottesdienste hält.

Noch heute hängt ein Bild von Markus Brendel im Sportheim des TSC Elbersberg, das ihn als Fußballspieler der ersten Elbersberger Meistermannschaft der Spielsaison 1963/64 zeigt. Darauf ging auch Bürgermeister Stefan Frühbeißer während seines Grußworts scherzhaft ein: "Pfarrer Max hätte von der Geschwindigkeit her im Mittelfeld der Deutschen Fußballnationalmannschaft noch leicht mithalten können." Beide Geistliche hätten bei ihrem Wirken in ihren Pfarreien und vor allem auch in Elbersberg bis heute ihre Spuren hinterlassen, so Frühbeißer.

Legendär ist der Ausspruch von Zacaron im Elbersberger Sportheim: "Gut ist das Bier zwar nicht, aber es muss getrunken werden." Heute haben die Elbersberger ihr eigenes Bier und zwar ein echtes, das Vincente Zacaron in einem Tragerl geschenkt bekam. "Die Familie Brendel war für mich immer meine Familie in Deutschland", betonte der Brasilianer und dankte für die Gastfreundschaft, die bis heute währt.

Drei Antworten

Drei Antworten habe er von Gott in seinem Leben bekommen: Erstens sollte ein Priester immer zu den Menschen gehen und nicht warten, bis sie zu ihm kommen. Zweitens sollte er seine frohe Botschaft verkünden und drittens den Menschen Hoffnung geben, sie "heilen". Nicht etwa ihren Körper, sondern ihren Geist, erklärte Zacaron. Und Brendel ergänzte: "Wir sind zwar im Ruhestand, haben aber nicht aufgehört, etwas für die Menschen zu tun."

Nach dem Gottesdienst und weiteren Grußworten, unter anderem der ehemaligen KAB-Sekretärin Helene Seidel aus Kulmbach, spielte die Kapelle Elwiwa zum Stehempfang.

Keine Kommentare