Nicht allen Gymnasiasten mundeten die Ökoaufstriche

18.01.2012, 20:23 Uhr
Nicht allen Gymnasiasten mundeten die Ökoaufstriche

© Heidler



Laut Wittke ging es bei der Visite darum, „was wir herstellen und was wir essen“. Erläutert und verkostet werden sollten dazu auch verschiedene Biolebensmittel.

Für die Gymnasiasten bedeutete es, dass sie sich am Spätnachmittag nicht einfach zurücklehnen und wissenschaftlich berieseln lassen konnten. Dafür sorgten die Studentinnen Julia Neder, Rachel Rowena Fischer und Bernadette Kiesel. Liebevoll hatten diese in drei Klassenzimmern die Tische mit Infomaterial und Pflanzen dekoriert — und mit kleinen, ökologisch einwandfreien Leckereien.

So wurden die Schüler zu Testessern. Gehorsam kosteten sie von kleinen Schnitten mit einer Art Tomatenaufstrich, mit Marmeladenbelag oder mit Griebenfett. „Hat es geschmeckt?“, erkundigte sich Bernadette Kiesel anschließend bei den jugendlichen Vorkostern. „Teils, teils“, wurde ihr als erste, eher diplomatische Antwort aus der Schülerrunde zugerufen. Ein Mädchen hatte am Marmeladenaufstrich etwas auszusetzen, der Nächste am Griebenfett.

In weiteren Arbeitsschritten sollten die Schüler selbst ihren Gehirnschmalz einsetzen. „Wo ist auf diesem Glas mit Tomatencreme das Biosiegel?“, wollte die durchaus energische Jungreferentin von ihnen wissen. Sie schoss gleich die nächste Frage ab: „Woran erkennt man beim Einkaufen Biolebensmittel?“ Postwendend die lakonische Antwort: „Am Preis.“ Kurzes Gelächter in der Runde.

Mit allen Sinnen sollte der Öko-landbau den Schülern nähergebracht werden. Prompt wurden ihnen als Beispielpflanzen Rotklee und Roggen vor die Nase gehalten. Über Rotklee kämen frische Nährstoffe in den Erdboden. Vom Roggen würden diese später wieder aufgenommen. In einem Fragebogen sollten die Schüler ihre neu gewonnenen Erkenntnisse dokumentieren.

Acht Tage lang sind die Agrarstudentinnen an fränkischen Schulen auf Tour. Pegnitz ist eine der letzten Stationen. Dabei geht es aber nicht nur um hehre ökologische Ziele. Ein bisschen Eigennutz ist natürlich auch dabei. „Mit der Tour wollen wir vor allem Jugendlichen das Bewusstsein für die Zusammenhänge im Ökolandbau stärken und sie für ein Studium der Ökologischen Agrarwissenschaften motivieren.“

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