Saisonstart im Plecher Kameramuseum
5.2.2019, 08:13 UhrMit einem lachenden und einem weinenden Auge eröffne er die Saison 2019, erklärte Museumsleiter Kurt Tauber bei seiner Begrüßung der Fotofreunde, die trotz des widrigen Wetters den Weg ins Museum fanden. Die gute Nachricht sei, dass ein Teil der in vielen Jahren zusammengetragenen Schätze des Zeiler Museums — etwa mehrere tausend Ausstellungsstücke — nach Plech gewandert ist.
Damit verbinde sich aber der überraschende Tod des Museumsgründers Dr. Gerhard Binder. Dessen Wunsch sei gewesen, einen Teil der Exponate seines Museums den Plechern zu vermachen. Taubers ganz besonderer Dank galt Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann, der als Nachlassverwalter des Photomuseums mit einer kleinen Delegation nach Plech gekommen war, um Kameras, Projektoren, Emaille-Schilder, einen kompletten Fotoladen anno 1956 und Fotografien offiziell an das Plecher Museum zu übergeben.
Die Schließung des Museums in Zeil tue ihm natürlich weh, erklärte Stadelmann. Doch nach dem plötzlichen Tod des Leiters Gerhard Binder sei es der Stadt Zeil nicht gelungen, die Nachfolge zu regeln, zumal es an ehrenamtlichen Mitarbeitern fehle. Zum Glück habe man die Eigentumsverhältnisse bereits zu Lebzeiten von Binder notariell geregelt. Er freue sich und sei dankbar, dass Plech das Zeiler Museum — zumindest teilweise — weiterleben lasse.
Allein aus Platzgründen können die Plecher nur einen Teil des aufgelösten Museums übernehmen. Aber diese Teile, betonte Tauber in diesem Zusammenhang, werde man sowohl im Internet als auch im Museum prominent präsentieren. Ein weiterer Teil der Exponate sei an Sammler verkauft worden. Im März dieses Jahres würden noch tausende Gegenstände auf einer allerletzten Börse angeboten werden. Die Erlöse würden einem sozialen Zweck zugute kommen.
Deshalb, so Tauber abschließend, habe man auch auf die Übernahme von neun mannsgroßen Bilderrahmen mit über 600 original Polaroid-Fotografien von Politikern, Sportlern und Prominenten — zum Teil mit deren Autogrammen — verzichtet. Diese können derzeit noch in Plech bestaunt werden.
Zum einen würden die Bilder von Adenauer, Brandt, Chrustschow, Paul Mc Cartney, Louis Armstrong oder Mireille Matthieu einen schönen Verkaufspreis erzielen. Zum anderen müssten diese einmaligen Bilder, von denen es keine Negative gibt, einem wesentlich größeren Publikum zugeführt werden.
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