Tafel an Hubschrauber-Gedenkstätte verschwunden
14.8.2009, 00:00 UhrLehrer Günther Scholz bemerkte den Diebstahl. Die Stadtverwaltung kann aber keine näheren Angaben machen. Seitdem die Gedenkfeiern eingestellt wurden, so Ottmar Kretschmer vom Bauamt, ist der Bautrupp nur sporadisch auf der Lichtung am Wald, um das Gras zu mähen. Verblieben ist ein Gedenkfels. «Ihn pflegen wir.»
Das Unglück löste damals in Pegnitz einen Schock aus. Es gibt Augenzeugenberichte. So erzählte Eberhard Brendel, er habe ein ungewöhnlich starkes Brummen gehört. Er sah hoch: «Plötzlich flogen am hinteren Teil des Hubschraubers Trümmer davon. Dann riss es den vorderen Teil nach oben und die Maschine überschlug sich. Später gab es einen entsetzlichen Knall, und dann schossen Rauchschwaden in die Höhe.»
Polizeimeister Gerhard Zühlke fand bis zur Unkenntlichkeit zerstörte Körper, brennende Wrack- und Leichenteile, einen Wald in Flammen.
Der damalige NN-Redaktionsleiter Claus Volz war fast genauso schnell wie er vor Ort. «Ich musste mich zwingen, Fotos zu machen, ich musste mich zwingen zuzuschauen, wie Feuerwehrleute brennende Menschen löschten, anders kann man es kaum formulieren.»
Er war froh, kein Rotkreuz-Helfer zu sein. «Denn das, was man hier sah, ging über die Grenzen hinaus.»
Nur zwei US-Soldaten wurden scheinbar unversehrt tot in ihren Sitzen gefunden, abgestürzt aus mindestens 500 Metern Höhe.
Am nächsten Tag, nach Völkerwanderungen zur Fischelhöhe, machten Gerüchte die Runde, eine Schießerei in dem Helicopter sei Schuld gewesen oder ein gebrochener Transmissionsriemen. Außerdem habe der Hubschrauber Geheimpapiere transportiert.
Das Unglück wurde Tage später von einem schweren Gewitter aus den Schlagzeilen gedrängt. Der Blitz schlug ins Kühlenfelser Schloss ein. Eine Scheune in Degelsdorf brannte.