Veldensteiner Forst: Wolfsspuren im Schnee gefunden
25.1.2018, 17:27 UhrEtwa zehn wölfische Kothaufen hat Sebastian Bäumler in seinem Gefrierschrank angesammelt. Die muss er aufbewahren, "da eventuell mal eine Nahrungsuntersuchung gemacht wird", so Bäumler. Einen Bruchteil der einzelnen Losungen, wie der Fachbegriff für die Hinterlassenschaften in der Jägersprache lautet, hat Bäumler jeweils an das Senckenberg-Forschungsinstitut nach Gelnhausen geschickt. Dort wird genetisch untersucht, ob es sich um den Kot des Wolfes handelt.
Mehrfach zwei auf einmal
Zuletzt hat Bäumler am Dienstag im Schnee Spuren eines Wolfes entdeckt. Schon seit einigen Monaten steht fest, dass sich ein Weibchen im Veldensteiner Forst herumtreibt. Das Senckenberg-Institut führt das Tier unter der Bezeichnung "GW716f".
Frank Pirner ist Leiter des Forstbetriebs Pegnitz. Er sagt, dass mittlerweile mehrfach zwei Wölfe zusammen gesehen worden sind. Ohne Mutmaßungen anstellen zu wollen, meint Pirner: "Die Wölfin wird irgendwann hitzig, da kann es durchaus sein, dass sich ein männlicher Wolf dazugesellt." Man könne fast erwarten, dass es irgendwann Nachwuchs gibt im Veldensteiner Forst. Die Wolfspopulation erhöht sich in Deutschland laut Pirner pro Jahr um 30 Prozent, "die müssen ja irgendwo herkommen". Immer wieder wanderten Jungwölfe aus Brandenburg nach Süden.
Vor drei Tagen hat Sebastian Bäumler seinen Chef Frank Pirner darum gebeten, dass der Forstbetrieb eine kleine Kühltruhe anschafft, damit Bäumler die Wolfslosungen dort lagern kann. Der Geruch, der offenbar auch von gefrorenem Kot ausgeht, sei wohl einfach zu streng, erzählt Pirner amüsiert. "Ich habe gesagt: ,Selbstverständlich. Wir können nicht verlangen, dass Sie in Ihrer Gefriertruhe die Wolfslosungen drin haben‘", sagt Pirner und lacht.
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