"Wenn der Standort geschlossen ist, gibt es kein Zurück"
19.6.2020, 06:39 UhrDie SPD hat einige offene Fragen, auf die sie zu Beginn der Sitzung um Antworten bittet. Außerdem listet sie Argumente für den Fortbestand der Schule auf. Die Fraktion im Kreistag Bayreuth stellt den Antrag, von der beabsichtigten Schließung der Einrichtung, trotz der aktuellen Anmeldezahlen und der dargestellten Defizitsituation, abzusehen, und einen, zumindest zeitlich begrenzten, Erhalt der Einrichtung sicherzustellen.
Das sind einige der Fragen: Wer trägt für die Bewerbung der Angebote, und das Marketing insgesamt, der Einrichtung die Verantwortung? Wer zeichnet sich für die Digitalisierung unserer Einrichtung verantwortlich? Wie setzt sich das angesprochene Defizit zusammen, welche Veränderungen wären im Falle eines Auslaufens der Einrichtung in Bezug auf die Kosten, wann zu erwarten?
Womit ist der plötzliche Zeitdruck für eine Entscheidung tatsächlich zu begründen? Die Defizitsituation ist, mit Ausnahme der geringeren Förderbeiträge, nicht unbekannt. Wie bewerten die Schulleitung, das Kollegium und auch die Schüler die Situation und die Möglichkeiten? Wenn den angemeldeten Schülern abgesagt werden müsste, haben diese dann noch Chancen, sich umzumelden?
Des Weiteren führt die Fraktion folgende Argumente (in nicht priorisierter Reihenfolge) an: Die Hotelfachschule ist die erste in Bayern, die das Angebot Gastronom" anbieten kann, "das muss ausgebaut werden".
Neues Angebot besser bewerben
Die Berufsfachschule habe die Erlaubnis als zweite Schule im Regierungsbezirk Oberfranken für den Zugang mit Mittlerer Reife. "Wir sind der Meinung, dass dieses neue Angebot noch sehr wenig / zu wenig publiziert ist / wurde, und sich große Chancen daraus ergeben können, Schüler für diesen Weg zu begeistern. "Auch für Schüler aus Mittelfranken ist Pegnitz der ideale Standort", meinen die Sozialdemokraten.
Der Markt reagiere in dieser besonderen Zeit sehr verlangsamt, viele Entscheidungen der künftigen Nachwuchskräfte, fallen verzögert. An den Schulen werden insgesamt sehr späte Entscheidungen der Schüler erwartet. "Wir sehen gerade die Möglichkeiten des Pegnitzer Angebotes (alt und neu) als Chance für junge Menschen, die Krise in der Tourismuswirtschaft, durch Aus- und Fortbildung sinnvoll zu überbrücken. Wir meinen, dass sich hier in Sachen Anmeldezahlen noch etwas bewegen wird, wenn das Marketing, auch kurzfristig forciert wird. Die Arbeitsagenturen sind aktuell eingebunden."
Gespräche mit dem regionalen Gastgewerbe machten deutlich, dass es Veränderungen bedürfe, jedoch dürfe es nicht zu einer übereilten Schließung kommen. Mit dem beschlossenen Arbeitskreis können gemeinsam Lösungen und Strategien entwickelt werden. Dieser Versuch muss unternommen werden.
"Wir sollten uns nun endlich die Zeit nehmen, Strategien und Umsetzungsschritte zu entwickeln, um unsere Einrichtungen in eine stabile Zukunft bringen zu können. Wenn der Standort geschlossen ist, gibt es kein Zurück." Deshalb sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, in einem festzulegenden Zeitfenster von zwei bis drei Jahren, neue Weichenstellungen vorzunehmen, und deren Wirksamkeit laufend zu prüfen, so die SPD-Fraktion in ihrem Fazit.
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