Zukunftsmusik für das Waischenfelder Freibad

18.09.2020, 10:59 Uhr
Zukunftsmusik für das Waischenfelder Freibad

© Grafik: Plafog

Das Freibad besteht in der jetzigen Form seit den 70er-Jahren. Seitdem wurde nicht viel daran gemacht, vieles ist nicht mehr zeitgemäß. Teuer für eine Gemeinde, die Stabilisierungshilfe erhält, betonte Thiem. Deshalb wolle man sich um einen Zuschuss aus dem neu aufgelegten Bundesförderprogramm bewerben, hier sind zwischen 45 und 90 Prozent Förderung möglich. Bis Ende Oktober muss nun ein Vorantrag vorliegen, bis April 2021 entscheidet sich, ob Waischenfeld den Zuschlag bekommt.

Manfred Klaus von der Kulmbacher Planungsgesellschaft Plafog stellte dem Stadtrat einen möglichen Sanierungs- und Kostenplan vor. "Das Bad wirkt optisch gepflegt", schickte Klaus voran und nannte bis zu 25 000 Besucher in einer normalen Saison. Aber es entspreche aufbereitungstechnisch nicht mehr den Richtlinien. Seine Planungen sehen eine Trennung des Schwimmer- und Nichtschwimmerbeckens vor. Die Tiefe soll zwischen 1,80 und 3,50 Metern liegen, die Gesamtwasserfläche bei 255 Quadratmetern. Durch die Erhöhung des Wasserspiegels um 30 Zentimeter könne die Einströmung mit untergebracht werden. Die Beckenauskleidung soll mit Edelstahl erfolgen, bislang hat man ein Folienbecken. "Diese Variante bietet eine höhere Sicherheit und einfachere Pflege, als eine Folien- oder Fliesenvariante", so Klaus. Vor allem die Folie werde mit der Zeit spröde, ein Edelstahlbecken müsse nur mit einem Hochdruckreiniger behandelt werden.

Das Nichtschwimmerbecken solle attraktiver werden und Unterwassermassagen sowie einen Springbrunnen erhalten, schlug Klaus vor. Die Wasserfläche des Beckens betrage rund 180 Quadratmeter. Erneuert werden soll die Sprunganlage. Zum Neubau und damit in der eventuellen Förderung enthalten wären auch die Terrassen, die Beckenumgänge und das Leitungssystem. Die Planung sieht Barrierefreiheit vor, auch bei den Außenduschen.

Im separaten Kleinkinderbereich soll es ein 50 Quadratmeter großes Becken mit einer Tiefe von 20 bis 50 Zentimetern geben. Als Attraktionen sieht die Planung einen etwas höher gelegenen Schiffchenkanal, kleine Wehre und eine leichte Strömung vor. 60-prozentige Beschattung verschafft ein Sonnensegel. "Ein hoher Spielwert entsteht auch durch eine Kleinkindrutsche und Spritzdüsen".

Extra angelegt würde laut Klaus noch ein Wasserspielplatz mit nicht stehender Wasserfläche, sondern einer Betonplatte mit Tartanbelag und leichtem Gefälle.

Und auch für ein neues Betriebsgebäude hatte Manfred Klaus Planungen parat. Dieses soll etwas versetzt werden, damit der Zulauf zu den Becken besser sei. Neu würden auch die Technik, Wärmepumpe und Filteranlage gemacht, ebenso der Elternbereich mit Wickelmöglichkeit. "Das wäre dann eine abgerundete Sache", so Klaus, "und die Kinder wären mehr unter Aufsicht der Eltern."

In einem zweiten Bauabschnitt schlug Klaus die Neugestaltung der Duschen, Umkleiden, Sanitäranlagen, des Kiosks, Geräteraums, Eingangsbereichs sowie des Schwimmmeister- und Sanitätsraumes vor.

Schließlich präsentierte der Planer noch, welche Kosten bei einer möglichen Sanierung entstehen würden. So käme der erste Bauabschnitt auf gut 3,15 Millionen Euro, der zweite auf 1,13 Millionen Euro. "Das ist ein großes Kostenvolumen", stellte Thiem fest, "das können wir nur mit einer größtmöglichen Förderung angehen." Ansonsten müsse man andere Wege finden und Stück für Stück sanieren.

Den zweiten Bauabschnitt nannte Thiem "Zukunftsmusik", für den es eine neue Förderung brauche. Die gesamte Maßnahme würde eine massive Veränderung der bestehenden Einrichtung bedeuten, würde Attraktivität und Funktionalität steigern.

Als frühesten Baubeginn nannte der Bürgermeister 2022. "Erst muss die Förderzusage unter Dach und Fach sein." Dann müsse noch geklärt werden, ob der Eigenanteil der Kommune im Haushalt untergebracht werden kann. "Ihr Bad hat eine gute Optik und muss nur auf den aktuellen Stand gebracht werden", betonte Manfred Klaus. Zielsetzung einer Sanierung müsse sein: "Was bringt mehrheitlich Leute ins Bad?"

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