Polizei beendet vorerst Suche nach Peggy
25.4.2013, 16:55 UhrDie Polizei in Oberfranken hat die neuerliche Suchaktion nach der Leiche der vor zwölf Jahren verschwundenen Peggy beendet. Was die viertägige Aktion erbracht hat, wird sich allerdings erst in der nächsten Woche zeigen.
Die Ermittler hatten in einer alten Sickergrube in Lichtenberg (Landkreis Hof) Knochenteile gefunden, wissen aber noch nicht, wie diese einzuordnen sind. Sie werden derzeit von Rechtsmedizinern in Erlangen untersucht, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag sagte. Ein Ergebnis erwarte man in rund einer Woche.
Herkunft der Knochensplitter weiter fraglich
Die Knochenfragmente könnten auch von einem Tier stammen oder im Zusammenhang mit einem alten Friedhof stehen, den es früher in der Gegend gegeben hatte.
Am Montag hatten die Ermittler mit ihrer Aktion in einem Anwesen begonnen, das nur etwa 250 Meter entfernt vom früherem Wohnhaus der neunjährigen Peggy liegt. Fast der komplette Innenhof wurde umgegraben.
Am Donnerstag konzentrierten sich die Einsatzkräfte auf den Keller und auf einen Hohlraum, den man dort vermutet hatte. Man sei aber nicht fündig geworden, sagte der Sprecher. Das Haus bleibe ein „polizeilicher Einsatzort“, bis das Ergebnis der Rechtsmediziner vorliege.
Der Bewohner des Hauses war von der Polizei befragt worden, blieb aber auf freiem Fuß. Man habe ihm keine Verbindung zum Fall Peggy nachweisen können, hatte die Staatsanwaltschaft bereits am Mittwoch betont.
Seit 2012 laufen die erneuten Ermittlungen
Das Verschwinden der Schülerin vor zwölf Jahren hatte große Schlagzeilen gemacht. 2004 ist als ihr Mörder der geistig behinderte Lichtenberger Ulvi K. verurteilt worden. Doch an seiner Schuld gibt es Zweifel. 2012 hatten Staatsanwaltschaft und Kripo Bayreuth wieder mit Ermittlungen begonnen.
Hinweise, die man direkt nach Peggys Verschwinden nicht gehabt habe, hätten die Ermittler nun in das Lichtenberger Anwesen geführt, sagte der Polizeisprecher. Polizei und Staatsanwaltschaft versicherten, weiter an den Fall arbeiten zu wollen. Momentan habe man aber keine weiteren Hinweise auf einen „möglichen Leichenablageort“, räumte der Sprecher ein.