Unerlaubt in Schule eingedrungen
Polizei löst illegales Reichsbürgertreffen in Franken auf
7.2.2022, 14:08 UhrBereits im Vorfeld des Treffens, hatte die Polizei Oberfranken durch ihre Ermittlungen Wind von der geplanten Veranstaltung im Raum Coburg bekommen. Einzig allein wo die Versammlung genau stattfinden soll, war noch unklar.
Um den genauen Treffpunkt zu ermitteln, erhöhte die Polizei ihre Präsenz und führte gegen Abend vermehrt Kontrollen auf den Ein- und Ausfahrtsstraßen nach Coburg durch. Dadurch verstärkte sich die Annahme auf eine Zusammenkunft in der Rudolf-Steiner-Schule in Coburg-Beiersdorf.
Der Verdacht bestätigte sich, als die Einsatzkräfte gegen 20 Uhr das Schulgelände betraten und im großen Saal des Gebäudes 55 Personen antraf, die alle dem Reichsbürgermilieu zuzuordnen sind und zudem aus weiten Teilen Deutschlands stammen.
Die von der Polizei verständigte Schulleitung habe hingegen nichts von dem Zusammentreffen in ihren Räumlichkeiten gewusst, heißt es in der Presseerklärung der Polizei. Der Rektor kündigte an, dass alle Teilnehmer wegen Hausfriedensbruch angezeigt werden.
Nachdem die Polizeibeamten das Gebäude umstellt hatten, wurden alle anwesenden Personen kontrolliert, die Personalien aufgenommen und Platzverweise ausgesprochen. Jeden einzelnen erwartet nun ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch.
Wie sich die Reichsbürger Zugang zum Schulgebäude verschaffen konnten, ist bislang noch unklar. Es gebe derzeit auch keine Hinweise, dass Lehrkräfte oder anderes Schulpersonal den Eindringlingen Zugang verschafft hätte. Auf der Internetseite der Rudolf-Steiner-Schule distanzierte sich Schulleitung und Vorstand bereits klar von dem Vorfall und dem Gedankengut der Reichsbürgerbewegung.
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