Verkehrsunternehmen in Geldnot

Leere Kassen und steigende Kosten: So teuer werden die Tickets im fränkischen ÖPNV 2025

Antonia Plamann

nordbayern-Redaktion

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2.8.2024, 07:38 Uhr
Die VGN muss ihre Fahrpreise erhöhen. (Symbolbild)

© Günter Distler Die VGN muss ihre Fahrpreise erhöhen. (Symbolbild)

Vergangenen Montag wurde beschlossen, dass die Fahrpreise des VGN zum 1. Januar 2025 um durchschnittlich 6,28 Prozent steigen. Darauf hat sich der Grundvertrags-Ausschuss mit den kreisfreien Städten und Landreisen im Verkehrsbund geeinigt, berichtet der VGN in einer Pressemitteilung. Als Beispiel: Die 9-Uhr-MobiCard der Preisstufe A würde somit im neuen Jahr 92, 35 Euro anstatt wie bisher 86,30 Euro kosten.

Als Grund für die Erhöhung wird die prognostizierte Kostensteigerung bei den Verkehrsunternehmen und wegfallende Ausgleichsleistungen der öffentlichen Hand für Vergünstigungen genannt. Berechnet wird die nötige Anpassung der Fahrpreise nach einem sogenannten MobiDex. Dieser bezieht die Kostensteigerung der Verkehrsunternehmen sowie die Einkommensentwicklung von Privathaushalten gleichmäßig ein.

Anja Steidl, Geschäftsführerin des VGN sagt dazu: "Viele Fahrgäste profitieren heute von preislich ermäßigten Tickets. Dazu gehört das 365-Euro-Ticket VGN für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende, das Deutschlandticket und das bayerische Ermäßigungsticket für Auszubildende, Studierende und Freiwilligenddienstleistende". Weiter sagt sie jedoch: "Die für Fahrgäste sehr attraktiven Tickets führen jedoch zu Mindereinnahmen, die von der öffentlichen Hand ausgeglichen werden müssen. Damit steigt die Abhängigkeit des ÖPNV von öffentlichen Geldern erheblich an. Gleichzeitig verringern sich die Handlungsspielräume und die Planungssicherheit für die Verkehrsunternehmen".

Im Jahr 2023 kam der Aufwand für die Verkehrsleistungen auf einen Rekordwert von einer Milliarde Euro. Mit den Fahrgeldeinnahmen wurden nur noch rund 30 Prozent dieser Kosten gedeckt. 2019 lag dieser Wert noch bei 45 Prozent.

Weiter Ungewissheit in Sachen Deutschlandticket

Hierzu sagt Steidl: "Angesichts zunehmend leerer Kassen und steigender Kosten ist jetzt schon der Erhalt der vorhandenen Verkehrsangebote eine enorme Herausforderung. Und die noch immer ungewisse Finanzierung des Deutschlandtickets über das Jahr 2025 hinaus, sorgt in der gesamten Branche für Verunsicherung. Die Anpassung der Fahrpreise ist von daher leider unverzichtbar und stellt einen Beitrag zur Sicherung des ÖPNV dar".

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