Regionalexpress prallt in Würzburg gegen Güterzug
17.2.2020, 17:41 UhrChaos am Würzburger Hauptbahnhof: Am Sonntagabend sind dort nahe der Bahnsteige zwei Züge zusammengeprallt, der Verkehr kam zwischenzeitlich komplett zum Erliegen. Laut Bundespolizei war ein doppelstöckiger Regionalexpress beim Rangieren gegen 22 Uhr gegen einen Güterzug gestoßen, der aus Richtung Aschaffenburg in den Bahnhof einfahren wollte. Die Lok und der Kesselwagen des Güterzugs entgleisten bei der Kollision. Auch der zweite Wagen des Regionalexpresses kippte durch den Aufprall zur Seite und hing in Schieflage über der Strecke. Verletzt wurde niemand.
Fehler beim Rangieren
Verantwortlich für den Unfall ist laut Bundespolizei möglicherweise eine Unachtsamkeit des Lokführers im Regionalexpress: Der Doppeldecker war auf einer Rangierfahrt ohne Passagiere unterwegs, um für seinen nächsten Einsatz auf ein anderes Gleis zu wechseln. Dabei kreuzte er die Strecke, auf der der Güterzug in den Bahnhof einfahren wollte. Dieser hatte grünes Licht und fuhr weiter - als der Personenzug die Gleise querte, prallten beide zusammen. Denkbar ist laut Bundespolizei auch, dass der Lokführer eine fehlerhafte Anweisungen bekommen habe und deshalb auf das Gleis des Güterzugs gefahren war.
Laut Deutscher Bahn war der Hauptbahnhof nach dem Unfall etwa eine Stunde lang vollständig gesperrt, es kam zu erheblichen Verspätungen und Zugausfällen. Im Laufe der Nacht waren zahlreiche Verbindungen betroffen, manche Züge aus Norden wendeten in Karlstadt, der Rest der Strecke wurde per Schienenersatzverkehr bedient. Bis in den Morgen hinein fielen mehrere Verbindungen aus, vor allem die Strecke Richtung Kitzingen war betroffen.
Bergung mit zwei Kränen
Am Vormittag hatte sich laut einem Sprecher der Deutschen Bahn der Verkehr größtenteils normalisiert - die verunfallten Züge sind allerdings immer noch nicht geborgen. Zwei Kräne wurden gegen Mittag zu der Unfallstelle gebracht, die etwa 200 Meter vom Hauptbahnhof entfernt liegt. Einer davon soll den entgleisten Kesselwagen zurück in die Spur bringen. Der Zugverkehr wird so lange um die blockierten Gleise herum umgleitet. Laut einem Sprecher der Bahn läuft der Fernverkehr fast ohne Einschränkungen, im Regionalverkehr fahre man im Stundentakt.
Die restlichen Bergungsarbeiten werden laut Bundespolizei auf die Nacht verlegt, um den Betrieb möglichst wenig zu stören. Ab etwa 20 Uhr soll ein zweiter Kran die entgleiste Lok von der Strecke hieven. Ein weiteres Problem: Aus einem Zusatztank des Güterzugs sind etwa 250 Liter Betriebsflüssigkeit ausgelaufen. Auch diese müsse laut Bundespolizei wohl noch entfernt werden. Wann und wie das stattfindet, ist noch nicht klar. Im Laufe der Bergungsarbeiten kann es zu weiteren Beeinträchtigungen kommen.
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