Asphalt hat Löcher und Risse

11.4.2013, 06:20 Uhr
Asphalt hat Löcher und Risse

© Tschapka

Insgesamt 22 Tonnen Kaltasphalt haben die Mitarbeiter des Rother Bauhofs in diesem Winter verbraucht, um die Löcher im Asphalt zu flicken. Das ist „viel mehr als im vergangenen Jahr“, bestätigt Tiefbauamtsleiter Peter Lux. Die erste Runde haben die fünf Trupps mit je zwei Kollegen bereits im Januar gedreht, um die Frostschäden zu beseitigen, die schon vor Weihnachten entstanden waren. Mitte März sind sie ein zweites Mal die Straßen abgefahren und haben die Schlaglöcher beseitigt, die mit dem Wintereinbruch im Februar einhergingen. Dabei ist es nicht nur der Frost selbst, der in den Boden eindringt und den Asphalt aufplatzen lässt. Auch die Räumfahrzeuge, die mit ihrem Schild den Schnee vor sich herschieben, malträtieren dabei Kanaldeckel und reißen lockere Asphaltstellen auf.

Auf rund 16500 Euro beziffert Lux allein die Personalkosten, die in diesem Jahr für die Beseitigung der Schlaglöcher anfallen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es rund 10000 Euro. Hinzu kommen noch rund 9000 Euro für das Material. Doch dies ist nur ein Teil der Kosten, die für die Beseitigung der Winterschäden anfallen. Die städtischen Mitarbeiter kümmern sich nämlich nur um die kleineren Schäden.

Hat ein Schlagloch dagegen einen Durchmesser von mehr als drei Zentimetern, „dann hält der Kaltasphalt nicht mehr richtig“, erklärt Lux. Daher wird sich in den nächsten Wochen zusätzlich eine Baufirma der größeren Schadstellen annehmen, den Asphalt abfräsen und die Fläche neu decken. Auf rund 20000 Euro beläuft sich der Auftrag, der jetzt erteilt wurde. Damit belaufen sich die Gesamtkosten auf mehr als 45000 Euro und damit auf 15000 Euro mehr als im Vorjahr.

Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde in diesem Jahr die Hans-Breckwoldt-Straße. Allein hier hat der Bauhof eine halbe Tonne Kaltasphalt verbraucht. Laut Peter Lux ist diese Straße allerdings bereits im städtischen Programm für einen Straßenneubau drin. Viel zu flicken gab es zudem im Büchenbacher Weg, im Schleifweg, im Kellerweg und im Rothgrund.

Die Hinweise, wo etwas zu reparieren ist, kommen übrigens in der Regel von den beiden Stramots (motorisierte Straßenwärter), die ständig mit offenen Augen die Straßen abfahren. Weniger Resonanz gibt es dagegen auf das Formular zur Meldung von Straßenschäden, das die Stadt auf ihrer Internetseite eingestellt hat. Hier bewegt sich die Zahl der eingegangenen Meldungen laut Lux bislang „im einstelligen Bereich“.

Mehr als im Vorjahr

Wesentlich mehr Frostschäden als im vergangenen Frühjahr vermeldet auch die Gemeinde Büchenbach. Nach Aussage von Bauhof-Leiter Hans Bauer ist besonders die Gemeindeverbindungsstraße von Breitenlohe nach Gauchsdorf betroffen, aber auch der Obere Stockweg, der während der Bauarbeiten in der Bahnhofstraße als Umleitungsstrecke genutzt wurde. „Eigentlich müsste man hier die Oberfläche abfräsen und neu machen“, konstatiert Bauer. Eine weitere Schlagloch-Strecke ist die Ringstraße in Büchenbach.

Im Winter war auch der Büchenbacher Bauhof schon mit Kaltasphalt unterwegs, um die größten Schlaglöcher zu schließen. „Die Risse und Schlaglöcher werden wir jetzt im Sommer aber nochmal mit Bitumen vergießen und ordentlich austeeren.“

Zwei Wochen brauchen die drei Bauhof-Mitarbeiter aller Voraussicht nach, bis die 40 Kilometer Straßennetz überprüft und alle Schäden repariert sind. Eduard Ruhl vom Bauamt der Gemeinde rechnet mit einer Summe von 20000 bis 30000 Euro, das sei aber „der übliche Unterhalt“.

Auch die Gemeinde Georgensgmünd hat mehr Straßenschäden festgestellt als im Jahr zuvor. Wilhelm Winkler, Bauhof-Leiter: „Auch wenn wir streuen, bei Minus fünf Grad gefriert auch das Salzwasser, das auf oder in den Spalten der Straße steht. Das sprengt die Oberfläche natürlich auf.“ Im Winter wurden die gefährlichsten Löcher schon mit Kaltasphalt verfüllt. Wenn es wärmer ist, wird mit Bitumen nachgearbeitet, dazu muss es aber erst einmal trocken sein.

Im südlichen Landkreis ist die Situation in Heideck besonders extrem. „Es war zwar kein Winter mit besonders tiefen Temperaturen, aber er war länger als andere Winter und hat deshalb den Straßen besonders geschadet“, begründet Thomas Kohlbrand, Technischer Leiter der Stadt Heideck, dies. Die Bauhof-Mitarbeiter mussten besonders lange streuen. Das viele Salz aber schade den Straßen, es lege sich in kleine Risse, ziehe Wasser an, das dann über Nacht trotz Salz gefriere und so die Risse weiter aufsprenge. Das trifft vor allem alte Straßen, erläutert Kohlbrand.

Seit Jahresbeginn haben die Bauhof-Mitarbeiter jeden Monat, wenn es gerade milder war, die Gefahrenstellen mit Asphalt im Kalteinbau entschärft. „Das ist aber nix Dauerhaftes. Jetzt überprüfen wir nochmal alle Straßen und reparieren, wenn es wärmer ist, markante Stellen noch mal im Heißeinbau mit Bitumen.“ Besonders betroffen sind viele Straßen im Ortsteil Schloßberg, die Ortsverbindungsstraßen von Altenheideck nach Mauk und nach Tautenwind. Auch die Straße von Aberzhausen nach Kippenwang wird überprüft und entsprechend ausgebessert. Kohlbrand rechnet mit einem Investitionsvolumen von mehr als 30 000 Euro.

In Hilpoltstein sind keine außergewöhnlichen Schäden aufgetreten. „So viele Löcher haben wir nicht“, sagt Bauhof-Leiter Helmut Brandl. Seine Leute sind derzeit unterwegs, um im Kalteinbau Gefahrenstellen zu entschärfen. „Die massiven Schlaglöcher aber müssen im Heißeinbau gemacht werden, und dafür sind wir nicht ausgerüstet. Das müssen wir an externe Firmen vergeben.“

Die Straßen in Hilpoltstein würden dem Bauhof keine größeren Probleme bereiten, da sie sich in einem relativ guten Zustand befänden. Nur die Bahnhofstraße, die Industriestraße und einige Ortsteilstraßen und Schotterwege müssten ausgebessert werden. Kosten rund 20000 Euro für die Ausbesserung im Kalteinbau. 14 Tage werden Brandl und seine Mitarbeiter brauchen, bis sie die 150 Kilometer städtischer Straße überprüft und ausgebessert haben.

Auch in Greding sind die Straßen durch den Winter nicht übermäßig geschädigt. „Die Schäden sind im üblichen Rahmen“, sagt Stadtbaumeister Johann Schmauser. Das liege auch daran, dass Greding in den vergangenen Jahren viel in den Straßenbau investiert habe. Einen Teil der Löcher werden die städtischen Mitarbeiter selbst im Kalteinbau stopfen, Straßensanierungen in Höhe von 50000 Euro werde die Stadt an Firmen vergeben.

In Allersberg waren die Schäden ebenfalls im Rahmen. Gefährliche Stellen haben Bauhof-Leiter Klaus Scheiber und seine Männer im Winter schon mit Kaltasphalt ausgebessert und abgesichert, zum Beispiel die aufgefrorenen Betonplatten eines Gehsteigs kurz vor dem Faschingszug. Sie werden im Frühjahr ersetzt und neues Verbundpflaster auf Split gelegt. Wenn es wärmer wird, gehen die Bauhof-Mitarbeiter daran, mit heißem Fluxbitumen richtig zu flicken.

Im Gebiet der Marktgemeinde ist vor allem die Pyrbaumer Straße eine Problemzone: „Die ist ganz schlecht beieinander, da konnten wir mit Kalteinbau wenig machen.“ Auch die Gemeindeverbindungsstraße von Ebenried nach Uttenhofen ist in schlechtem Zustand, hier ist derzeit ein Vollausbau im Gespräch. In der Gemeinde selbst sind die Gilardistraße, die Vorstadt, die Heckelstraße und die Neumarkter Straße betroffen.

Keine Kommentare