Awo-Kreisverband Roth holt Brennglas heraus
19.6.2020, 06:00 UhrAuch der Awo-Kreisverband Mittelfranken-Süd beteiligte sich daran. Vor dem Herrmann-Vogel-Zentrum der Awo in Schwabach benannte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Jürgen Feicht die Forderungen: eine bessere Bezahlung in der Altenpflege durch die Einführung eines bundesweiten allgemeinverbindlichen Tarifvertrags; eine Erhöhung der Personalschlüssel durch eine gesetzliche Personalbemessung und eine Begrenzung des Eigenanteils durch eine Pflegekostenvollversicherung im Rahmen einer Bürgerversicherung.
Im Angesicht der Coronakrise zeige sich, wie gut es ist, multifunktionale Teams zu haben, betonte Feicht. Alle Beschäftigten hätten hervorragende Leistungen gezeigt. Die offene Zusammenarbeit zwischen Betriebsratsmitgliedern und Führungsteams zeige sich auch im Krisenmodus als vorteilhaft. Im Krisenstab liefen und laufen die Fäden bei wöchentlichen Videokonferenzen zusammen.
Trotzdem dürfe die Pflege nicht nur in Krisenzeiten wahrgenommen und wertgeschätzt werden. "Der Applaus war schön, vielen Dank dafür, wir wissen aber auch, wie schnell man vom ,hero to zero‘ wird", so Feicht. Auch vor Corona sei der Pflegeberuf bereits hochprofessionell und systemrelevant gewesen.
"Die Corona-Krise hat noch einmal wie unter einem Brennglas gezeigt, dass in der Altenpflege vieles im Argen liegt, und sie hat unsere Kritik an Kürzungen und an der Kommerzialisierung der Altenpflege bestätigt. Damit muss Schluss sein", fordert Feicht. "Überall werden engagierte Beschäftigte für die Pflege gesucht, diese kann man nur durch gute Arbeitsbedingungen gewinnen. Eine bessere Bezahlung ist insbesondere bei den kommerziellen Anbietern notwendig."
Auch der Vorstandsvorsitzende des Awo-Kreisverbands Mittelfranken-Süd, Hartmut Hetzelein, nahm an der Aktion teil – für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein starkes Zeichen der Wertschätzung.
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