Neuer Stadtteil

Bürger-Werkstatt: Was soll aus dem Rother Leoni-Gelände werden?

RHV-Redaktion

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22.12.2022, 15:00 Uhr
Das Leoni-Gelände am Rand der Rother Innenstadt soll zu einem komplett neuen Stadtteil entwickelt werden.

© Bauamt Stadt Roth, NN Das Leoni-Gelände am Rand der Rother Innenstadt soll zu einem komplett neuen Stadtteil entwickelt werden.

Das Leoni-Gelände steht für eine Handwerks- und Industrietradition, die in Roth über Jahrhunderte zurückreicht. Der Leoni-Umzug ins neue Werksgelände hinterlässt eine zirka sieben Hektar große zentrumsnahe Fläche, die jetzt ein neuer Teil der Stadt im Naturraum der Rednitz werden soll. Fußläufig zwischen Bahnhof und Altstadt gelegen, bietet sich das Gelände als ideale Stadterweiterungsfläche an.

Seit 2017 ist die Stadt Roth Eigentümerin des bisherigen Geländes und möchte dort mit dem Realisierungswettbewerb zum "Rother Neuland" ein neues, innovatives Stadtquartier schaffen. Anfang 2022 wurde Roth mit seinem Vorhaben in das Förderprogramm ‘Landstadt Bayern’ des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr aufgenommen. Für die weitere Planung sind aber nicht nur die Ansätze von Experten, Architekten und Städteplanern erforderlich, sondern auch die der Rother Bürgerinnen und Büger.

Diese sind eingeladen, bei der "Bürger*innenwerkstatt" am Montag, 16. Januar, ab 18 Uhr in der Kulturfabrik oder online über den Live-Stream mitzuwirken. Ziel dieser Werkstatt ist es, das Verhältnis der Rother zum Leoni-Gelände zu erfragen und die Ideen für ein künftiges Quartier zu diskutieren.

Direkt vor der Werkstatt besteht die Möglichkeit für 50 Teilnehmer, sich um 16.30 Uhr einen Überblick über das Gelände zu verschaffen und an einer geführten Vor-Ort-Begehung teilzunehmen. Die ersten 50 Interessenten, die sich per Email an stadtplanung@stadt-roth.de wenden und eine Bestätigung erhalten, dürfen an der Begehung teilnehmen. Die E-Mail sollte die Anzahl der Teilnehmer und deren Namen enthalten. Antwort kommt bis spätestens 9. Januar via Email. Aufgrund der Gegebenheiten vor Ort ist keine Barrierefreiheit vorhanden.

Förderprogamm des Freistaates

Anfang 2022 wurde das Förderprogramm "Landstadt Bayern" des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr aufgelegt mit dem Ziel, in zehn Kommunen konkrete Gebietsentwicklungen in der Planung voran zu bringen.

Das Programm unterstützt kleine und mittlere Städte und Gemeinden dabei, innovative Wohn- und Lebensformen zu schaffen, die so bereits in den Metropolen im Entstehen sind. Diese sollen durch neue digitale Infrastruktur für ein zukunftsfähiges Wohnen und Arbeiten ergänzt werden. Die ausgewählten Städte und Gemeinden stehen untereinander im Austausch und werden wissenschaftlich begleitet.

Die Aufnahme in das Programm ist für Roth ein Ansporn, auf dem Leoni-Gelände ein neues Stadtquartier zu schaffen, das in unterschiedlichsten Bereichen eine Vorreiterrolle einnimmt. Hier soll ein funktional gemischtes Lebensumfeld entstehen - mit neuen Ansätzen in den Bereichen Wohnformen (gemischt, generationengerecht, gemeinschaftlich, leistbar), Arbeit und Wirtschaft (vernetzt, kooperativ) und Mobilität (PKW-armes Wohnen, fußgänger-, fahrradfreundlich)

Auf dem ehemaligen Leoni-Gelände ist kein rein dem Wohnen dienendes Quartier oder eine Erweiterung der Altstadt geplant; vielmehr soll ein neuer, funktional und architektonisch eigenständiger Stadtteil entstehen, der sich gleichzeitig in die landschaftliche Umgebung der Rednitzaue einfügt.

Vor dem Hintergrund des Klimawandels haben Aspekte des Klimaschutzes und der Klimaanpassung besonderes Gewicht. Mit der Revitalisierung des Leoni-Geländes stellt sich zudem die Frage, inwiefern die Industrietradition der Stadt auch für das entstehende Quartier identitätsstiftend weitergelebt und neu erfunden werden kann.

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