Das "Fair Play" soll auch für unser Essen gelten
23.10.2012, 16:50 UhrWer hätte das gedacht? Nach aktuellen Studien werden 20 Prozent des Energiebedarfs eines Durchschnittsbayern für Ernährung verbraucht. Andererseits wandern 65 Kilo Lebensmittel pro Jahr und Einwohner im Freistaat einfach in den Müll. „Das ist zu viel“, sind sich Bund Naturschutz und Energiebündel einig und haben sich das Ausstellungsprojekt „pro nachhaltige Ernährung“ ausgedacht, um ein Umdenken da zu initiieren, wo es am zukunftsträchtigsten ist: Bei den Kindern und Jugendlichen.
Essen für die Zukunft
„Wir haben die Wahl“, „Essen für die Zukunft“, „Die Region hat Saison“, „Fair Play auch beim Essen“, so lauten die Überschriften der Ausstellung. Auf 15 Plakaten sind Daten und Informationen zu den unterschiedlichen Aspekten des Themas dargestellt.
Wer regelmäßig zu Bioprodukten und zu regionalen und saisonalen Lebensmitteln greift und ein- oder zweimal pro Woche auf Fleisch verzichtet, leiste bereits einen erheblichen Anteil dafür, die Böden zu schützen und Energie zu sparen, vermittelt die Ausstellung.
Dass damit keine Einbuße an Lebensqualität verbunden ist, bewies ein regionales Bio-Buffet, das der neue Caterer der Realschule, der sich die Verwendung biologischer und regionaler Lebensmittel auf die Fahnen geschrieben hat, zur Eröffnung aufgetischt hat. „Lecker und lustig“ fanden die jugendlichen Testesserinnen die bunten Spießchen, die dort unter vielem Anderen zu finden waren.
„Wir wünschen uns, dass auf Grundlage dieser Informationen an den Schulen Diskussionen und Projekte entstehen, die sich auf vielfältige Weise der Problematik annehmen und die Schulen in einen Nachhaltigkeits-Wettbewerb eintreten,“ erläuterte Energiebündel-Vorsitzender Werner Emmer die Intention der Ausstellung. Für besonders kreative und engagierte Projektideen stellte er bei der Eröffnung der Ausstellung Preise in Aussicht.
Gefragt sind Aktionen wie die der Realschule, die vergangene Woche die Schülerinnen und Schüler der in diesem Schuljahr eingerichteten Forscherklassen zur Apfelernte auf die schuleigene Streuobstwiese geschickt hat. In dieser Woche soll aus dem selbstgepflückten Obst in der Hilpoltsteiner Umweltstation Apfelsaft gemostet werden. Den Weg dahin legen die Fünftklässler selbstverständlich mit dem Zug und zu Fuß zurück.
Das Bemühen um Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein habe in der Rother Realschule seit Jahren einen festen Platz, betonte Schulleiterin Anita Müller. Sie freue sich, dass sich die drei großen Schulen des Schulzentrums im Verbund auf den Weg gemacht haben, um die Ausstellung mit verschiedenen Schwerpunkten und auf Alter und Lehrplan der Schülerinnen und Schüler abgestimmt, in den Unterricht und das Schulleben einzubeziehen.
Besonders erfreulich sei, dass die Ausstellung dauerhaft an den Schulen bleiben und so langfristig wirken könne. Weitere Schulen, die Interesse an der Ausstellung haben, können sich jederzeit beim Bund Naturschutz oder beim Energiebündel Roth-Schwabach melden, um das der Ausstellung zugrunde liegende Material zu erhalten. Auch externe Fachkräfte wie Ernährungsberaterinnen können dort zur Unterstützung der Lehrkräfte angefragt werden.
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