Denkmalprämierung: Die Preisträger im Landkreis Roth 2018

24.3.2018, 06:00 Uhr
Die spätmittelalterliche Befestigung der Stadt Greding ist noch weitgehend intakt erhalten. Eine erste Befestigung erfolgte bereits im 14. Jahrhundert; im 15. und 16. Jahrhundert wurde sie weiter ausgebaut. Charakteristisch für das Stadtbild sind die drei Stadttortüme und die zahlreichen Wehrtürme entlang der Stadtmauer. Jeder der Türme stellt sich leicht anders dar, variiert aber jeweils das gleiche Bauschema mit nach außen massivem Mauerwerk bzw. einer verputzten Feldseite, während die Innenstadtseite fachwerksichtig, verputzt oder gemauert ist.
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Greding, Gripsergasse 8 und 9: Hutterturm und Thalmaierturm

Die spätmittelalterliche Befestigung der Stadt Greding ist noch weitgehend intakt erhalten. Eine erste Befestigung erfolgte bereits im 14. Jahrhundert; im 15. und 16. Jahrhundert wurde sie weiter ausgebaut. Charakteristisch für das Stadtbild sind die drei Stadttortüme und die zahlreichen Wehrtürme entlang der Stadtmauer. Jeder der Türme stellt sich leicht anders dar, variiert aber jeweils das gleiche Bauschema mit nach außen massivem Mauerwerk bzw. einer verputzten Feldseite, während die Innenstadtseite fachwerksichtig, verputzt oder gemauert ist. © Julia Krieger

Diese Türme befinden sich in unterschiedlich gutem Erhaltungszustand. Seit einigen Jahren lässt sie die Stadt Greding sukzessive instand setzen. Nachdem bereits 2015 die Sanierung des Luselturms in der Badergasse hervorragend ausgeführt wurde, folgten nun zwei weitere Maßnahmen in ähnlicher Qualität: der Hutterturm in der Gripsergasse 8 und der benachbarte Thalmaierturm in der Gripsergasse 9. Beide Türme datieren um 1400, wurden allerdings im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und überarbeitet. Die heutigen Fachwerkobergeschosse entstanden nachweislich erst nach 1550.
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Greding, Gripsergasse 8 und 9: Hutterturm und Thalmaierturm

Diese Türme befinden sich in unterschiedlich gutem Erhaltungszustand. Seit einigen Jahren lässt sie die Stadt Greding sukzessive instand setzen. Nachdem bereits 2015 die Sanierung des Luselturms in der Badergasse hervorragend ausgeführt wurde, folgten nun zwei weitere Maßnahmen in ähnlicher Qualität: der Hutterturm in der Gripsergasse 8 und der benachbarte Thalmaierturm in der Gripsergasse 9. Beide Türme datieren um 1400, wurden allerdings im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und überarbeitet. Die heutigen Fachwerkobergeschosse entstanden nachweislich erst nach 1550. © Julia Krieger

In Franken gibt es noch zahlreiche Bierkeller und komplexe Felsenkellersysteme, u. a. bei Forchheim, Bamberg und Erlangen. Auch westlich von Obermässing bei Greding sind auf dem Lämmerberg im Wald oberhalb des Dorfes zwei ehemalige Sommerkeller mit jeweils kleinem Vorplatz erhalten.
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Greding-Obermässing, Am Sommerkeller: ehemalige Sommerkeller

In Franken gibt es noch zahlreiche Bierkeller und komplexe Felsenkellersysteme, u. a. bei Forchheim, Bamberg und Erlangen. Auch westlich von Obermässing bei Greding sind auf dem Lämmerberg im Wald oberhalb des Dorfes zwei ehemalige Sommerkeller mit jeweils kleinem Vorplatz erhalten. © Julia Krieger

Beide Keller wurden händisch in den Sandstein getrieben. Der nördliche besitzt ein viele hundert Meter langes Stollensystem. Sie bestehen seit mindestens Anfang des 19. Jahrhunderts und gehörten wahrscheinlich einer ortsansässigen Brauerei. Bis in die 1930er Jahre wurden die Keller als Kühlräume genutzt. Auch, weil sie im Krieg als Luftschutzbunker dienten, gerieten die Keller im Bewusstsein der Dorfbewohner nie ganz in Vergessenheit. Dennoch verfielen sie mehr und mehr. Zuletzt waren ihre Zugänge durch Erdrutsche verschüttet.
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Greding-Obermässing, Am Sommerkeller: ehemalige Sommerkeller

Beide Keller wurden händisch in den Sandstein getrieben. Der nördliche besitzt ein viele hundert Meter langes Stollensystem. Sie bestehen seit mindestens Anfang des 19. Jahrhunderts und gehörten wahrscheinlich einer ortsansässigen Brauerei. Bis in die 1930er Jahre wurden die Keller als Kühlräume genutzt. Auch, weil sie im Krieg als Luftschutzbunker dienten, gerieten die Keller im Bewusstsein der Dorfbewohner nie ganz in Vergessenheit. Dennoch verfielen sie mehr und mehr. Zuletzt waren ihre Zugänge durch Erdrutsche verschüttet. © Julia Krieger

Dem Engagement der Freiwilligen Feuerwehr Obermässing ist es zu verdanken, dass beiden Kellern endlich wieder die verdiente Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Hierbei war zunächst eine Abstimmung mit verschiedenen Institutionen nötig, da einer der Keller von den Bayerischen Staatsforsten verwaltet wird, während der andere der Stadt Greding gehört. Da mittlerweile Fledermäuse die Keller als Winterquartier nutzen, war nicht nur die Rücksprache mit den Denkmalpflegebehörden, sondern auch eine Abstimmung mit dem Naturschutz nötig. Alle Beteiligten begrüßten die Initiative, die sie auch im weiteren Fortgang beratend und konstruktiv unterstützen.
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Greding-Obermässing, Am Sommerkeller: ehemalige Sommerkeller

Dem Engagement der Freiwilligen Feuerwehr Obermässing ist es zu verdanken, dass beiden Kellern endlich wieder die verdiente Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Hierbei war zunächst eine Abstimmung mit verschiedenen Institutionen nötig, da einer der Keller von den Bayerischen Staatsforsten verwaltet wird, während der andere der Stadt Greding gehört. Da mittlerweile Fledermäuse die Keller als Winterquartier nutzen, war nicht nur die Rücksprache mit den Denkmalpflegebehörden, sondern auch eine Abstimmung mit dem Naturschutz nötig. Alle Beteiligten begrüßten die Initiative, die sie auch im weiteren Fortgang beratend und konstruktiv unterstützen. © Julia Krieger

Erst im Verlauf der Sanierung 2014 bis 2016 wurde das verheerende Schadensbild offensichtlich, was die ursprünglich angesetzte Sanierungsdauer deutlich verlängerte. Zunächst sah es noch so aus, dass der bauzeitliche, stehende Sparrendachstuhl des Torturms nur an den Stellen, an denen bei einer Sanierung 1922 Nadelholz verwendet worden war, erneuert werden müsste.
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Allersberg, Marktplatz 11: Unteres Stadttor

Erst im Verlauf der Sanierung 2014 bis 2016 wurde das verheerende Schadensbild offensichtlich, was die ursprünglich angesetzte Sanierungsdauer deutlich verlängerte. Zunächst sah es noch so aus, dass der bauzeitliche, stehende Sparrendachstuhl des Torturms nur an den Stellen, an denen bei einer Sanierung 1922 Nadelholz verwendet worden war, erneuert werden müsste. © Julia Krieger

Das Untere Stadttor – ein Rest der niedergelegten Stadtbefestigung – ist das Wahrzeichen von Allersberg. Das charakteristische Erscheinungsbild des im Kern noch aus dem 14. Jahrhundert stammenden, dreigeschossigen Torturms mit Zeltdach, Laterne und welscher Haube geht auf 1754 zurück. An diesen Torturm mit seinem rundbogigen Durchfahrtsbogen schließt sich ein traufseitiges Torhaus an, das von einem Zufahrtsbogen für den Gegenverkehr (der allerdings erst um 1880 entstand) und einem kleineren Durchlass für Fußgänger durchbrochen wird.
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Allersberg, Marktplatz 11: Unteres Stadttor

Das Untere Stadttor – ein Rest der niedergelegten Stadtbefestigung – ist das Wahrzeichen von Allersberg. Das charakteristische Erscheinungsbild des im Kern noch aus dem 14. Jahrhundert stammenden, dreigeschossigen Torturms mit Zeltdach, Laterne und welscher Haube geht auf 1754 zurück. An diesen Torturm mit seinem rundbogigen Durchfahrtsbogen schließt sich ein traufseitiges Torhaus an, das von einem Zufahrtsbogen für den Gegenverkehr (der allerdings erst um 1880 entstand) und einem kleineren Durchlass für Fußgänger durchbrochen wird. © Julia Krieger

Ungewöhnlich und sehr malerisch steht die kleine Flurkapelle auf einer weiten Hochfläche oberhalb von Hofberg bei Greding, dem sogenannten Feigengarten. Unter drei freistehenden, riesigen Linden situiert, bildet der schlichte Satteldachbau zusammen mit den Bäumen einzigartiges Ensemble. Eine historische Schafscheune und ein kleines Feldkreuz in der Nachbarschaft vervollständigen das beeindruckende Bild.
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Greding-Hofberg, Flurkapelle

Ungewöhnlich und sehr malerisch steht die kleine Flurkapelle auf einer weiten Hochfläche oberhalb von Hofberg bei Greding, dem sogenannten Feigengarten. Unter drei freistehenden, riesigen Linden situiert, bildet der schlichte Satteldachbau zusammen mit den Bäumen einzigartiges Ensemble. Eine historische Schafscheune und ein kleines Feldkreuz in der Nachbarschaft vervollständigen das beeindruckende Bild. © Julia Krieger

Zuletzt war das Bauwerk sehr in die Jahre gekommen. Schon vor längerem hatte es sein originales Kreuzgratgewölbe eingebüßt. Dachtragwerk und Dachdeckung waren angegriffen. Außerdem hatten unsachgemäße Ausbesserungen mit Zementputz die Putzfassade geschädigt und auch die hölzerne Eingangstüre bedurfte einer Überarbeitung. ; Die Gruppe der Eigentümer hat sich 2015/16 unter der Anleitung eines denkmalerfahrenen Maurermeisters in ihren Reihen zusammengetan, um diese Mängel zu beheben. Das ist in handwerklicher Perfektion und auf denkmalpflegerisch hohem Niveau geschehen.
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Greding-Hofberg, Flurkapelle

Zuletzt war das Bauwerk sehr in die Jahre gekommen. Schon vor längerem hatte es sein originales Kreuzgratgewölbe eingebüßt. Dachtragwerk und Dachdeckung waren angegriffen. Außerdem hatten unsachgemäße Ausbesserungen mit Zementputz die Putzfassade geschädigt und auch die hölzerne Eingangstüre bedurfte einer Überarbeitung. ; Die Gruppe der Eigentümer hat sich 2015/16 unter der Anleitung eines denkmalerfahrenen Maurermeisters in ihren Reihen zusammengetan, um diese Mängel zu beheben. Das ist in handwerklicher Perfektion und auf denkmalpflegerisch hohem Niveau geschehen. © Julia Krieger

Das kleine Denkmal hat eine hoch interessante Geschichte und ist Teil der ersten Wasserversorgung der Stadt. Bereits 1604 wurde es als „Stattbrunn“ auf dem „Crantzberg“ in der sogenannten „Vogel-Karte“ der Stadt Hilpoltstein verzeichnet. Von hier aus wurde Wasser in hölzernen Rohren hinunter in die Stadt geleitet. Im Museum „Schwarzes Ross“ haben sich einige dieser wasserführenden Stämme erhalten.
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Hilpoltstein, Brunnenstube, am Kränzleinsberg

Das kleine Denkmal hat eine hoch interessante Geschichte und ist Teil der ersten Wasserversorgung der Stadt. Bereits 1604 wurde es als „Stattbrunn“ auf dem „Crantzberg“ in der sogenannten „Vogel-Karte“ der Stadt Hilpoltstein verzeichnet. Von hier aus wurde Wasser in hölzernen Rohren hinunter in die Stadt geleitet. Im Museum „Schwarzes Ross“ haben sich einige dieser wasserführenden Stämme erhalten. © Julia Krieger

Ein historisch bedeutsames, jedoch eher unscheinbar wirkendes Zeugnis der Hilpoltsteiner Stadtgeschichte hat sich im Wald am Kränzleinsberg oberhalb der Stadt erhalten. ; Dieses sonderbare, kleine Bauwerk wirkt wie ein tief in den Waldboden eingesunkenes, aus wenigen, schweren Sandsteinen grobschlächtig geformtes Satteldach. In eine seiner Giebelseiten ist ein hölzernes Türchen eingelassen. In früheren Zeiten mögen vielleicht noch Außenwände sichtbar gewesen sein. Doch die waldige Umgebung mit ihrem schnell wachsenden Bodenniveau und die leichte Hanglage dürften ein Einwachsen und Einschwemmen des Häuschens im Erdreich begünstigt haben.
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Hilpoltstein, Brunnenstube, am Kränzleinsberg

Ein historisch bedeutsames, jedoch eher unscheinbar wirkendes Zeugnis der Hilpoltsteiner Stadtgeschichte hat sich im Wald am Kränzleinsberg oberhalb der Stadt erhalten. ; Dieses sonderbare, kleine Bauwerk wirkt wie ein tief in den Waldboden eingesunkenes, aus wenigen, schweren Sandsteinen grobschlächtig geformtes Satteldach. In eine seiner Giebelseiten ist ein hölzernes Türchen eingelassen. In früheren Zeiten mögen vielleicht noch Außenwände sichtbar gewesen sein. Doch die waldige Umgebung mit ihrem schnell wachsenden Bodenniveau und die leichte Hanglage dürften ein Einwachsen und Einschwemmen des Häuschens im Erdreich begünstigt haben. © Julia Krieger

Ein wandfüllender Totentanzzyklus von Michael P. Weingartner aus dem Jahr 1953 prägt das Innere der Kapelle. 2012 bis 2016 wurde hier eine gründliche Instandsetzung durchgeführt. Ein Teil der Mängel war noch auf die Nachkriegszeit zurückzuführen, als der Dachstuhl bis zur Reparatur der Kriegsschäden der Witterung ausgesetzt war.
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Allersberg, Nürnberger Straße 17: kath. Friedhofskapelle St. Sebastian

Ein wandfüllender Totentanzzyklus von Michael P. Weingartner aus dem Jahr 1953 prägt das Innere der Kapelle. 2012 bis 2016 wurde hier eine gründliche Instandsetzung durchgeführt. Ein Teil der Mängel war noch auf die Nachkriegszeit zurückzuführen, als der Dachstuhl bis zur Reparatur der Kriegsschäden der Witterung ausgesetzt war. © Julia Krieger

Um das Mauerwerk zu sanieren, hat man die Fundamente freigelegt und anschließend die Fassade saniert. Im Inneren wurde die Decke wieder gerichtet. Der Altar, auf den sich die Kirchendecke gestützt hatte, wurde behutsam abgebaut und restauriert. Außerdem hat man mittelalterliche Kapellenreste und ein Priestergrab archäologisch freigelegt und dokumentiert. Um Feuchteschäden in Zukunft vorzubeugen, wurde die Belüftungssituation verbessert.
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Allersberg, Nürnberger Straße 17: kath. Friedhofskapelle St. Sebastian

Um das Mauerwerk zu sanieren, hat man die Fundamente freigelegt und anschließend die Fassade saniert. Im Inneren wurde die Decke wieder gerichtet. Der Altar, auf den sich die Kirchendecke gestützt hatte, wurde behutsam abgebaut und restauriert. Außerdem hat man mittelalterliche Kapellenreste und ein Priestergrab archäologisch freigelegt und dokumentiert. Um Feuchteschäden in Zukunft vorzubeugen, wurde die Belüftungssituation verbessert. © Julia Krieger

Die Ursprünge der Sebastianskapelle auf dem Friedhof in Allersberg weisen zurück ins 14. Jahrhundert. Zeitgleich mit der Verlegung des Friedhofs vor die Stadt und dem Bau der Kapelle, die dem Seuchen- und Pestheiligen geweiht wurde, gründete sich die bis heute bestehende Sebastiansbruderschaft. Der schlichte Saalbau wurde 1680 neu errichtet und 1790 nach Osten hin erweitert. Die Giebelseite im Osten wird u. a. durch einen Dachreiter akzentuiert.
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Allersberg, Nürnberger Straße 17: kath. Friedhofskapelle St. Sebastian

Die Ursprünge der Sebastianskapelle auf dem Friedhof in Allersberg weisen zurück ins 14. Jahrhundert. Zeitgleich mit der Verlegung des Friedhofs vor die Stadt und dem Bau der Kapelle, die dem Seuchen- und Pestheiligen geweiht wurde, gründete sich die bis heute bestehende Sebastiansbruderschaft. Der schlichte Saalbau wurde 1680 neu errichtet und 1790 nach Osten hin erweitert. Die Giebelseite im Osten wird u. a. durch einen Dachreiter akzentuiert. © Julia Krieger