Die Fähigkeiten der Kinder ganz individuell fördern

8.10.2017, 14:36 Uhr
Die Fähigkeiten der Kinder ganz individuell fördern

© F.: Robert Unterburger

"Unser Herbstfest ist heuer sehr herbstlich von den Temperaturen her", sagte Gabriele Morgott, Diplom-Heilpädagogin (FH) und Leiterin der Frühförder- und Beratungsstelle, bei der Begrüßung der zahlreich erschienenen Eltern, Kinder und Gäste.

Hilpoltsteins 3. Bürgermeister Josef Lerzer gratulierte der Einrichtung zum 40. Geburtstag. "Ihr macht alles richtig", machte er den Betreuern und Mitarbeitern der Frühförder- und Beratungsstelle ein großes Kompliment. Die Frühförder- und Beratungsstelle habe er vor 30 Jahre mit seinem Sohn erlebt, berichtete Lerzer, "damals war diese Einrichtung noch im Auhof". Sein Sohn sei eingeschult worden und habe sich seinerzeit nicht so gut entwickelt wie andere Kinder. Heute habe er alle früheren Defizite überwunden, studiere Mathematik und habe sein Leben gut gemeistert. "Früher hat man darüber weggeschaut, heute werden Kinder gefördert", so Lerzer abschließend. "Fördert eure Kinder! Jedes Kind hat bestimmte Fähigkeiten, die man vielleicht erst später erkennt.", gab er den Eltern mit auf den Weg.

Mit einem bunten Programm feierte die Frühförder- und Beratungsstelle ihr Herbstfest. Angesagt waren Geschicklichkeitsspiele wie "Fische angeln" und "Turm bauen" sowie Wurfspiele im Garten, Rate- und Versteckspiele im Spielzimmer, Spiele mit Bällen, Ringen und vielem mehr im Bewegungsraum, Basteln im Werkraum und Spiele für die Kleinen bis 36 Monate im Ergotherapieraum.

Unter dem Motto "1,2,3 im Sauseschritt" wurden "Lieder von gestern und heute" zusammen mit dem Musiker Manuel Hermannsdörfer im Bewegungsraum gesungen und dazu wurde getanzt. Außerdem gab es eine große Jubiläums-Tombola mit schönen Gewinnen dank der Spenden von vielen Geschäften und Firmen im Raum Hilpoltstein. Für Speis und Trank war im geheizten Zelt gesorgt.

"Die Frühförder- und Beratungsstelle bietet interdisziplinäre Frühförderung für entwicklungsverzögerte, von Behinderung bedrohte und behinderte Kinder ab Geburt bis längstens zum Schuleintritt sowie Beratung der Eltern", informierte die Leiterin Gabriele Morgott im Pressegespräch. Interdisziplinäre Frühförderung umfasse die Feststellung des Entwicklungsstandes des Kindes. Des weiteren gehörten dazu die ganzheitliche Förderung der Entwicklung durch gezielte, auf das Kind und seinen Bedarf abgestimmte Angebote — einzeln oder in Gruppen — sowie die Beratung der Eltern in Fragen der Gesamtentwicklung, des Kindergartenbesuchs oder zur Einschulung. Darüber hinaus zähle dazu auch die entwicklungspsychologische Beratung der Eltern von "Schreibabys" oder Babys beziehungsweise Kleinkindern mit Fütter- und "Gedeihstörungen", Ein- und Durchschlafproblemen oder ähnlichem.

Frühförderung sei angezeigt, wenn ein Kind sich in seiner Wahrnehmung, seiner Bewegung des Körpers und seiner Handgeschicklichkeit, seiner Sprache, seinem Spielverhalten, seinem Sozialverhalten oder in der Leistungsbereitschaft nicht altersgerecht verhalte und dadurch in seiner weiteren Entwicklung gefährdet sei oder wenn es körperlich, geistig oder mehrfach behindert sei, erklärte Gabriele Morgott weiter. Frühzeitige Förderung im Sinne der Prävention, also der Vorbeugung, ermögliche Kindern mit Entwicklungsbeeinträchtigungen eine gute Entwicklung und könne so weitgehenden Entwicklungsproblemen vorbeugen.

Daneben biete die Frühförder- und Beratungsstelle Kurse in Elterntraining, um Eltern Strategien an die Hand zu geben, das Zusammenleben in der Familie kooperativ und stressfrei zu gestalten. Für Grundschulkinder der ersten Klasse werde die Gruppe "Start in die Schule" angeboten. Im interdisziplinären Team tätig sind Sozialpädagogen und Heilpädagogen, Psychologen, Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten.

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