Ein rühriger „Stellvertreter für viele“

17.12.2010, 22:53 Uhr
Ein rühriger „Stellvertreter für viele“

© Scherbel

Denn so ist Gerhard Koller. Das Miteinander steht für ihn ganz oben auf der Prioritätenliste. Vor einer entsprechend großen Runde an Freunden, Mitsportlern und Mitstreitern Kollers listete der Landrat in vielen losen Stichpunkten dessen engagierte Ehrenamtsvita auf: 1955 in Weinsfeld geboren, stand für Koller schon als Jugendlicher das Fußballspielen im Mittelpunkt. Bei seinem Verein, dem TV Hilpoltstein, ist er seit 37 Jahren Mitglied. Zunächst war er „Spielmacher“, dann Trainer von zwei Jugendmannschaften, bald war er in der Funktionärslaufbahn unersetzlich: Fußball-Abteilungsleiter, Jugendleiter, im Ausschuss für den Vereinsheimbau, Vorstandsmitglied, heute ist er „Marketingbeauftragter“, hat dabei viele Auf- und Abstiege miterlebt und erlitten. Koller habe zwar vom Fußball viel bekommen, aber „er hat ihm auch extrem viel gegeben“, so Herbert Eckstein. Und nicht nur das: Den „weltbekanntesten Verein“, nämlich den „Verein zur Verblüffung Hilpoltsteins“ hat Koller mit Freunden in den 70er Jahren gegründet und darin zwei Filme gedreht, die eine „Revolution in der Kinowelt“ ausgelöst haben. „Die Erstbesteigung des Schlossbucks“ und „Hilpoltstein – Herz Europas – Pulsschlag der Welt“ haben laut Eckstein immer noch Kultcharakter. Nach der „Filmkarriere“ folgte die Adelung als Mitarbeiter der KultTour, schon längst ist er außerdem einer der Begründer und Antreiber der Partnerschaft mit Seilhac. Dass er dabei „schneller handelt, als er denkt“, rechnete ihm der Landrat hoch an. Ebenso sein Lebensmotto: „Viel wenig ist ein Viel.“

„Was du machst, machst du dauerhaft“, fügte Eckstein hinzu. Weiterer Beleg dafür: Seit 29 Jahren arbeitet Koller beim LBV als Landesgeschäftsführer. Zur Feier im Rathaus hatte er selbstverständlich auch seinen Chef und Freund Ludwig Sothmann eingeladen. Die Mitstreiter aus dem Partnerschaftskomitee konnten nur deshalb nicht dabei sein, weil sie gerade nach Frankreich aufgebrochen waren. Dafür hatte Koller aus dem TV Hilpoltstein – von Fanny und Otto Seitz über den früheren Vorsitzenden Otto Krauß bis zu den Abteilungsleitern und etlichen Vertretern der Fußballabteilung – viele um sich. Aber er hätte gerne noch mehr Personen eingeladen, um die Ehrung mit ihnen zu teilen. Denn er wolle „nur Stellvertreter sein für viele“. Dafür dankte Bürgermeister Mahl dem Geehrten und rief zur Nachahmung auf: „Es lohnt sich, was zu tun.“