Ein Tag rund ums Holz

25.4.2016, 18:21 Uhr
Ein Tag rund ums Holz
Ein Tag rund ums Holz

© Fotos: Tobias Tschapka

Ein Tag rund ums Holz

Und so fand man auf dem weitläufigen Gelände des Familienunternehmens auch mehrere Elektroautos, die im Kontrast standen zu den riesigen holzverarbeitenden Maschinen, die bei den zahlreichen Vorführungen jede Menge Sägespäne spuckten. Zu sehen gab es auch die Pferdestärken der Rückepferde, den vierbeinigen Waldarbeitern, mit denen noch heute Holz aus schwer zugänglichen Stellen aus dem Wald transportiert wird.

Die Waldprinzessin Manja Rohm führte dabei ein Pony vor, das sich nach Kräften bemühte, es seinen mächtigen, kaltblütigen Kollegen gleich zu machen. Neben der Prinzessin durfte – natürlich – auch die bayerische Waldkönigin Anna Maria Oswald nicht fehlen, außerdem war der Präsident der bayerischen Waldbesitzer, Sepp Spann, gekommen. Der hohe Besuch kam nicht von ungefähr, denn mit zirka 401 Quadratkilometern sind rund 45 Prozent der Fläche des Landkreises Roth mit Wald bedeckt, was ihn zu einem der waldreichsten Landkreise in ganz Mittelfranken macht. Kein Wunder, dass dank dieses Waldreichtums rund 20 Sägewerke, 50 Zimmereien und 85 Schreinereien im hiesigen Kreis ein Auskommen gefunden haben.

51 Aussteller

So überrascht es auch nicht, dass der Holz- und Energietag über immer mehr Aussteller verfügt. Diesmal waren es insgesamt 51 Firmen, Organisationen, Vereine, Schulen und Behörden – so viele wie noch nie zuvor.

Neben holzverarbeitenden Betrieben präsentierten auch Unternehmen für Heiztechnik, Lüftung und Solarthermie sowie Photovoltaik und Stromspeicher ihr reichhaltiges Angebot. Der Landkreis Roth als Mitveranstalter war unter anderem mit seiner Energieberatungsagentur ENA vertreten. Für die jüngeren Besucher hatte der Kreisjugendring ein großes Zirkuszelt aufgebaut, in dem die Kinder sich kreativ mit Holz beschäftigen konnten. Zum Beispiel mit Basteln von Holzschiffchen oder von Schildern, wobei sie deren Beschriftung mit Lötkolben in die Holzscheiben brannten.

Auch für wissbegierige Erwachsene gab es ein Zelt – ein Infozelt, in dem verschiedene Vorträge gehalten wurden. Unter anderem über eine regionale und nachhaltige Stromversorgung (vorgetragen von der BürgerGrünStrom GmbH aus Markt Erlbach), über modernes und effizientes Heizen mit Holz (ENA), über Elektromobilität (solid GmbH, Nürnberg) sowie über die Grenzen der Nutzung des Waldes (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth).

Die Zelte waren auch in anderer Hinsicht von Vorteil, weil es mitunter schneite und der Wind heftig blies. Auch das große Festzelt war ein beliebter Treffpunkt. Als wetter- und sturmfest in jeder Hinsicht erwies sich die „Leonardobrücke“ beim gemeinsamen Stand der Firma Dirsch Holzbau, der Zimmererinnung und der Berufsschule Roth. Dort demonstrierten die Zimmerer-Schüler dieses vom Renaissance-Genie Leonardo da Vinci erdachte Konstrukt, das völlig ohne Nägel oder andere Hilfsmittel auskommt. Stabil ist es trotzdem. Dieser Höhepunkt war auch eine der ersten Stationen beim Rundgang von Landrat Herbert Eckstein und der zahlreichen Ehrengäste, für die es aber noch viel mehr zu sehen gab: Zum Beispiel die Stände der Künstler, die den Rohstoff Holz für die Verwirklichung ihrer kreativen Ideen nutzten. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die „Hundsgrübbl“ und die „Pfannerflicker“, die – nicht ausschließlich, aber auch – auf Holzinstrumenten spielten. Und wem das alles noch nicht genug war, konnte sich auf dem Weg zum nur 300 Meter entfernten Museum des „Historischen Eisenhammers“ begeben: Dort gab es kostenlose Schmiedevorführungen.

 

Keine Kommentare