Eindrucksvolles Konzert bestätigte: Roth hat Talent!

16.02.2015, 17:34 Uhr
Eindrucksvolles Konzert bestätigte: Roth hat Talent!

© Foto: Robert Unterburger

„Roth hat Talent“. So hatten Club-Präsident Dr. Dietmar Weidlich und Konzert-Organisator Norbert Mattusch den Abend betitelt, um dafür mit einem vielseitigen Konzertprogramm den Beweis zu liefern. Bereits zum zweiten Mal in Folge setzte der Lions Club auf dieses Konzept. So fließt auch heuer ein Teil des Erlöses, den das Stadtorchester erspielte, wieder zurück in die eigene Jugendarbeit. Außerdem wird die Arbeit des Rother „Ehrenamtlichen Helferkreises Asyl“ unterstützt. Deshalb waren an diesem Benefiz-Abend auch 30 Asylbewerber aus der Unterkunft am Sieh-Dich-Für-Weg in der Kulturfabrik die Gäste des Lions Club.

Bürgermeister Ralph Edelhäußer nutzte den Abend, um allen ehrenamtlich tätigen Bürgern zu danken. Leonhard Weiß vom Helferkreis, den es seit zwei Jahren gibt, informierte, dass derzeit 78 Asylbewerber in einer Gemeinschaftsunterkunft leben. „Wir werden noch zwei Heime bekommen“, kündigte er an. Der Bezirk Mittelfranken habe dem Helferkreis einen Raum zur Verfügung gestellt, der genutzt werde für Sprachunterricht, als Café, für Hausaufgabenbetreuung, um Arztbesuche zu unterstützen und „rätselhafte Amtsbriefe zu entschlüsseln“. Man wolle auch gemeinsame Ausflüge mit den Asylbewerbern machen, damit man sich besser kennenlerne. Die Helfer, die sich mittwochs, 16 Uhr, im Asyl-Café am Sieh-Dich-Für-Weg treffen, würden sich über weitere Mitstreiter freuen.

Nach den Reden die Musik. Die junge Musikerin Carolin Geyer führte als Moderatorin charmant durch das Programm. Den Auftakt machte der schneidige „Arsenal Marsch“ von Jan von der Roost. Dieser Marsch wurde anlässlich des 50-jährigen Bestehens des „Blasorchester des belgischen Eisenbahnarsenals“ in Mechelen, Belgien, komponiert und am 11. Mai 1996 uraufgeführt.

Ein Hauptwerk des Benefizkonzertes war das „Konzert für Violoncello und Blasorchester – Eklektische Liebeserklärung ans Salzkammergut“ von Friedrich Gulda (1930-2000). Das etwa 30 Minuten lange Gesamtwerk umfasst fünf Sätze. Für das Benefizkonzert hatte man drei Sätze ausgewählt.

Das ursprünglich 1965 für „Les Hommages“ komponierte „Menuett“, eine Art höfischer Tanz, spielt mit Elementen der melodischen Tonleiter, womit spielmannsartige Strenge oder auch eine Pavane assoziiert werden können. Das Stadtorchester Roth unter der Leitung von Walter Greschl meisterte die sperrige Komposition des österreichischen Komponisten Friedrich Gulda souverän und mit großem Können. Für die Solistin Ina Horn am Cello war das Werk zudem ein vehement forderndes Bravourstück.

Trompeter überzeugten

Es folgte das Stück „Give us peace“. Ted Huggens hat den bekannten Kanon „Dona Nobis Pacem“ für Blasorchester und zwei Trompetensoloparts arrangiert. Auf der Empore überzeugten als Solisten die jungen Rother Trompeter Chris Zörndtlein, Stefan Beierlein, Christian Hussendörfer und Oliver Christ.

Als weitere Solistin stellte Ramona Kohlbauer auf dem Euphonium ihr Können unter Beweis. Sie spielte die Komposition „Der alte Brummbär“ von Julius Ernest Wilhelm Fucik (1872-1916).

Nach der Pause bot das neu gegründete Querflötenorchester „Tutti Flauti“ mit dem „Pink Panther“ ein besonderes Schmankerl. Unter der Leitung der Querflötendozentin Diana Duarte musizierten vor der Bühne elf Querflötenspielerinnen und -spieler, bestückt mit Querflöten, Picollo, Alt- und Bassquerflöten. Unterstützt wurden sie von Florian Hafner am Schlagzeug und Hans Weikert am E-Bass.

Mit der fetzigen Komposition „Lord Tullamore“ von Carl Wittrock präsentierte das Stadtorchester eines der schönsten Stücke des Abends. Mit diesem Werk setzte Carl Wittrock seine eigene Vorstellung irischer Volksmusik um. Die abwechslungsreiche dreiteilige Komposition erwies sich als mitreißender irischer Folk.

Mit „Begegnungen“ von Kurt Gäble erklang eine Komposition in der ungewöhnlichen Besetzung von Alphorn und Blasorchester-Begleitung. Der Trompetenlehrer und gelernte Schreiner Robert Vogel hat dem Stadtorchester Roth dafür drei seiner von ihm konzipierten „Vogel-Hörner“ geliehen. Im Gegensatz zu den Alphörnern werden sie vertikal gespielt. Als Solisten überzeugten Claus Polte, Paul Amthor und Gerrit Hanno.

Ihren großen Auftritt als Solisten hatten die jungen Rother Flötistinnen Anja Metzdorf und Miriam Rahm bei der Komposition „Celtic Flutes“ von Kurt Gäble. Tänze der keltisch-irischen Art erleben in unserer Zeit eine wahre Renaissance. In diesem Werk sind Liebe und Leid sowie Freude und Hoffnung die thematischen Inhalte.

Mit einem fulminanten Medley mit ständig wechselnden Solisten des Stadtorchesters endete das gelungene Benefizkonzert. Zu hören waren Stücke aus „Maynard Madness“ („Gonna Fly Now“), der „Mambo“ von Herbert Grönemeyer und der „Watermelon Man“ von Herbie Hancock. Erst nach mehreren Zugaben entließ das begeisterte Publikum das Stadtorchester Roth.

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